Im Stichspiel Skull Queen übernehmt ihr das Kommando auf einem Piratenschiff und versucht, eure Crew auf die besten Beuteplätze zu bewegen. Doch Achtung – wer zu tief stapelt oder sich verspekuliert, schickt seine Piraten ins kühle Nass!
Mit Skull Queen präsentiert Schmidt Spiele eine neue Variante des beliebten Piraten-Stichspiels Skull King. Das Kartenspiel richtet sich an 2 bis 6 Personen ab 8 Jahren und lässt uns in die Rolle von Piratenkapitänen schlüpfen, die ihre Crews strategisch positionieren müssen, um das meiste Gold zu ergattern – ohne dabei ihre Teams ins Wasser fallen zu lassen. Doch Vorsicht ist geboten, denn jede Runde bringt neue Wendungen und das Risiko, dass die wertvolle Beute buchstäblich ins Meer plumpst.
Skull Queen: So wird es gespielt
Zu Beginn wählt jeder Spieler eine Planke und platziert darauf vier Piratenfiguren in den Farben Blau, Rot, Gelb und Grün. Das Ziel: Die Piraten sollen am Ende der Runde möglichst auf den Feldern mit den höchsten Werten stehen, um viele Punkte zu sammeln. Doch wie gelangen sie dorthin? Hier kommen die Karten ins Spiel.
Jede Runde wird ein klassisches Stichspiel gespielt. Die Spielerinnen legen reihum Karten aus, wobei die angespielte Farbe – falls vorhanden – bedient werden muss. Wer die höchste Karte einer Farbe spielt, rückt seinen Figuren in dieser Farbe ein Feld nach oben; wer die niedrigste Karte spielt, muss sie ein Feld nach unten ziehen. Besonders spannend wird es durch die neutralen Karten, die nach jedem Stich in der Tischmitte verbleiben und die nächsten Stiche beeinflussen können.
Sobald alle Karten einer Runde ausgespielt wurden, folgt die Wertung. Piraten, die noch auf der Planke stehen, bringen Punkte entsprechend der Felder, auf denen sie sich befinden. Wer seine Crew zu oft ins Wasser schickt, wird am Ende leer ausgehen.
Besondere Karten und taktische Kniffe
Das Spiel wäre nicht Skull Queen, wenn es nicht ein paar spezielle Karten geben würde, die das Geschehen aufmischen. So gibt es etwa den „Ersten Maat“ mit dem Wert 13, der immer als höchste Karte der angespielten Farbe gilt und den zugehörigen Piraten garantiert nach oben rückt. Das „Äffchen“ hingegen hat den Wert 0 und sorgt dafür, dass der Pirat nach unten bewegt werden muss.
Ebenso gibt es Karten wie „Jawohl, Madame!“ und „Noch kurz was essen“, die besondere Bewegungen verursachen: Statt nur ein Feld bewegen sich die betroffenen Piraten um zwei Felder – eine Möglichkeit, die das Spiel stark beeinflusst und mit Bedacht eingesetzt werden sollte. Durch diese Sonderkarten entstehen taktische Möglichkeiten, die das Spiel auch für erfahrene Spieler interessant machen.
Wiederspielwert und Spielerlebnis
Skull Queen lebt von seinem Mix aus Taktik und Glück. Durch die variable Spielerzahl von zwei bis sechs Personen eignet es sich sowohl für schnelle Duelle als auch für größere Runden. Die kurzen Spielrunden sorgen dafür, dass alle am Tisch schnell Lust auf eine Revanche bekommen. Besonders der Moment, in dem die letzten Stiche einer Runde gespielt werden und die Planken sich füllen oder leeren, sorgt für spannende Höhepunkte.
Unterschiede zwischen Skull King und Skull Queen
Im Vergleich zu Skull King (Rezension auf Brettspielelust lesen), das 2013 ebenfalls von Schmidt Spiele veröffentlicht wurde, bringt Skull Queen einige interessante Neuerungen mit. Während bei Skull King das Hauptaugenmerk auf der exakten Vorhersage der eigenen Stiche liegt, steht bei Skull Queen das geschickte Bewegen der Piraten auf der Planke im Vordergrund. Zudem bietet Skull Queen durch die beweglichen Spielfiguren und die besonderen Karten einen höheren Grad an Interaktion und Dynamik.
Während Skull King eher ein klassisches Stichspiel mit Piratenthema ist, fühlt sich Skull Queen eher wie ein hybrides Spiel an, das sowohl Elemente eines Stichspiels als auch eines strategischen Brettspiels vereint. Beide Spiele bieten ihren eigenen Reiz, doch wer bereits Skull King mag, wird die zusätzliche taktische Tiefe von Skull Queen sicherlich zu schätzen wissen.
Skull Queen: Fazit und Wertung
Das muss man Autor Stefan Dorra lassen: Sein Skull Queen kombiniert das bewährte Konzept klassischer Stichspiele mit cleveren Neuerungen, die tatsächlich noch frischen Wind in das Genre bringen. Anders als bei herkömmlichen Stichspielen erhält man hier keine Punkte für gewonnene Stiche, sondern bewegt seine Figuren auf einer Planke, um sie auf lukrativen Feldern zu positionieren. Dabei entsteht ein reizvoller Spagat zwischen Risiko und Belohnung: Wer zu hoch pokert, riskiert, dass seine Piraten über Bord gehen und keine Punkte einbringen.
Besonders interessant, aber auch kniffelig ist die freie Wahl der Startpositionen der Figuren. Dadurch wird jede Runde zu einem kleinen Strategiespiel, in dem die Spieler ihre Kartenhand genau analysieren müssen. Wer vorausschauend plant und Risiken richtig einschätzt, hat die besten Chancen auf den Sieg. Das klappt erfahrungsgemäß erst bei älteren Kindern, so dass wir die Altersempfehlung des Verlags auf „ab 10 Jahren“ anheben würden.
Durch das Zusammenspiel aus taktischer Planung und unvorhersehbaren Wendungen bleibt Skull Queen in jeder Runde bis zum Schluss spannend, zumal der Punktestand meist eng beieinanderliegt.
- Kartenstichspiel mit originellem Twist
- Starke Lernkurve, Hoher Wiederspielreiz
- Empfohlenes Alter: ab 8 Jahren
- Spieleranzahl: 2 - 6 Spieler
- Spieldauer: ca. 30 Minuten
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Ein weiterer Pluspunkt ist die kurze Spieldauer. Trotz seiner kompakten Größe bietet Skull Queen ein intensives Spielerlebnis, das auch erfahrene Strategen fordert. Zwar kann die Planungsphase anfangs herausfordernd wirken, doch nach wenigen Partien hat man den Dreh raus. Dann achtet man bereits zu Beginn auf die Positionierung der Piraten auf den Nachbarplanken und zieht seine Schlüsse daraus, wie stark oder schwach deren Karten in den jeweiligen Farben sind.
Letztlich ist Skull Queen ein neuer kleiner Schatz für Fans von Stichspielen und solche, die es noch werden wollen. Es bietet einen hohen Wiederspielwert, da keine Partie der anderen gleicht, und sorgt mit seiner Mischung aus Taktik, Glück und Piratenflair für jede Menge Unterhaltung. Ganz so fluffig wie Skull King läuft es nicht ab – dort machte das Abschätzen der eigenen Stichzahl in jeder Runde den besonderen und bis heute unerreichten Flair des Spiels aus.
Skull Queen – auf einen Blick
Sehr gut: Skull Queen ist kein Aufguss, sondern eine eigenständige Weiterentwicklung von Skull King. Durch das strategische Piratengeschiebe auf der Planke kommt eine frische Dimension zum altbekannten Stichspiel hinzu.
Autor: Stefan Dorra | Schmidt Spiele | 2024 | 2 bis 6 Personen | ab 8 Jahren | bis 30 Minuten
Pro
- Frischer Impuls fürs Genre Stichspiel
- Reizvoller Spagat zwischen Risiko und Belohnung
- Viel Taktieren und Interaktion möglich
Contra
- Platzieren der eigenen Piraten ist herausfordernd: Wer hier Fehler macht, wird wenige Punkte erbeuten
- eher ab 10 Jahren
Hinweis: Wertungen vergeben wir im Bereich 0 bis 4 Sternen. Spiele mit 0-1,5 Sternen sind sind schlecht, mit 2 bis 2,5 Sternen durchschnittlich. Ab 3 Sternen beginnen die empfehlenswerten Spiele. Nur außergewöhnliche Titel erhalten 4 Sterne („Four-Star Game“).