Schüttel, schüttel: Spinnen, Augen, Schlangen und andere Gruseleien müssen die Spieler bei Panic Mansion (Blue Orange) durch ein altes Spukhaus ins passende Zimmer befördern. Alle spielen gleichzeitig – wir haben den Actionspaß mit Frustgefahr getestet.
Panic Mansion: Der Spielablauf
Jeder Spieler erhält zu Beginn ein eigenes Spukhaus in Form einer Schachtel, die durch Trennwände mit Durchgängen in acht gleich große Räume unterteilt ist. Ziel ist es, unter Zeitdruck ausgewählte Gegenstände oder Kreaturen in einen bestimmten Raum zu transportieren. Die Spinnen, Augen, Schlangen, Gespenster oder Schatzkisten dürft ihr natürlich nicht mit den eigenen Händen berühren. Einzig durch geschicktes Schütteln, Rütteln und Bewegen der Schachtel versucht ihr, die Aufgabe zu meistern. Wer das zuerst fünf Mal schafft, gewinnt das Spiel.
Zwei Spielvarianten hat sich das dänische Autorenduo Asger Granerud und Daniel Skjold Pedersen (Testbericht Copenhagen, Interview Asger Granerud) ausgedacht:
Bei Variante 1 verteilt jeder Spieler einen Abenteurer, ein Gespenst und drei Schatzkisten in der Schachtel seines rechten Nachbarn. Anschließend zieht der Startspieler eine der verdeckten Spielkarten vom Stapel und deren Farbe zeigt an, in welchen Raum die Spieler gleichzeitig alle Objekte bis auf das Gespenst bewegen müssen. Sobald der erste Spieler fertig ist, ruft er laut „Der Spuk ist vorbei!“.
Variante 2 ist deutlich schwieriger: Nun kommen die übrigen Objekte ins Spiel, die ihr sämtlich in die Spielschachtel eures rechten Nachbarn mischt. Und diesmal zählt nicht nur die Farbe der Spielkarte für einen bestimmten Zielraum. Auch die abgebildeten Objekte müssen beachtet und in den Raum geschüttelt werden, um die Aufgabe zu erfüllen.
Und war’s schon, was den Schwierigkeitsgrad angeht? Nein, eine Steigerung wartet noch: In der Variante „Der ganz große Spuk“ versuchen die Spieler, ins vorgegebene Zimmer genau die Objekte zu befördern, die nicht auf der Objektkarte abgebildet sind.
Meinung und Fazit
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Panic Mansion ist ein rasantes, hoch unterhaltsames Spiel mit einfachem Zugang. Wenige Regeln und eine überschaubare Anzahl von Objekten machen die ersten Partien zum Kinderspiel. Panic Mansion ist ja letztlich genau das und war 2018 zurecht fürs Kinderspiel des Jahres nominiert. Doch in der fortgeschrittenen Variante legt das Autorenduo Granerud und Pedersen eine Schüppe drauf:
Das Spukhaus ist prall gefüllt und immer rutscht diese eine falsche Kreatur mit in den Zielraum. Wer in Wettkampfspielen unter Zeitdruck schnell die Nerven verliert, beißt sich an manchen Aufgaben die Zähne aus. Nichts für schwache Kindernerven ist die Königsvariante. Hier ist Abstraktion gefragt und das, was auf der vorgegebenen Karte eben nicht zu sehen ist. Unsere Kinder haben an der Stelle entnervt aufgegeben und die Schachtel landete auf dem Fußboden. Auch Mama und Papa waren mitunter stark gefordert. Fazit: Gutes Spiel für Zwischendurch und selbst als Partyspiel geeignet. Bei der Langzeitmotivation haperte es letztlich etwas.