Mysterious Dungeons von Reiner Knizia gehört zu den Brettspielen, die in weniger als einer Minute erklärt sind. Wir haben uns in die Labyrinthe der Unterwelt hineingewagt und verraten, wie gut uns das Familienspiel des polnischen Verlags Trefl gefallen hat.
Auf den ersten Blick könnte man glauben, „Das verrückte Labyrinth“ sei auferstanden. Mit dem berühmten Plättchen-Schiebespiel ist eine ganze Generation Kinder groß geworden, für viele war es womöglich die erste Berührung mit dem Hobby Brettspiel. Doch Reiner Knizias „Mysterious Dungeons“ geht andere Wege, auch wenn die Optik durchaus an den antiquierten Hit aus den 1980er-Jahren erinnert.
Mysterious Dungeons: So wird es gespielt
Ein bis fünf Spieler:innen nehmen sich ein leeres Tableau. Das jüngste Mitglied in der Spielrunde deckt das oberste Kärtchen des eigenen Stapels auf und zeigt es den anderen, die dann jeweils die gleiche Karte aus ihrem Kartenvorrat nehmen. Alle Spieler:innen legen diese Karte (drehen ist erlaubt) auf ein beliebiges freies Feld ihres Tableaus. Danach nimmt das jüngste Mitglied der Spielrunde die nächste Karte vom eigenen Stapel und zeigt sie den übrigen Spielern. Das wiederholt sich nun so lange, bis bei allen 16 Karten auf dem Spielfeld verteilt liegen. Insgesamt sind 20 Plättchen pro Person im Spiel, so dass in jeder Partie andere Kombinationen möglich sind.
Ziel bei Mysterious Dungeons ist es, die besten Gänge zu bauen. Denn sobald alle Tableaus voll sind, geht jede Spieler:in auf die Reise durchs eigene Labyrinth – beginnend am Eingangsfeld. Mit gelben Chips werden die in der Unterwelt entdeckten Schätze markiert und mit roten die bösen Gestalten, auf die man trifft. Gelbe Chips geben je einen Punkt, rote zwei Minuspunkte. Wer am Ende die meisten Punkte hat, gewinnt.
Weil viele Plättchen an einer oder mehreren Seiten Mauern zeigen, lassen sich durch geschicktes Anlegen lange und verwinkelte Gänge konstruieren, die zu den Goldmünzen und Schatzkisten führen und im besten Fall alle bösen Geister und Teufel vom Weg abschneiden. Manche Bösewichte lassen sich so komplett aus dem Spiel ausgrenzen.
Mysterious Dungeons: Fazit und Wertung
Ein Spiel von Trefl, ab sechs Jahren? Den Gedanken, dass es sich bei Mysterious Dungeons um ein Kinderspiel handelt, schiebt ihr bitte sofort beiseite. Schon während der ersten Partie, die kaum 15 Minuten dauert, wird klar: Das ist ein echter Hirnverzwirbler und ein typisches Knizia-Puzzle, das kaum lösbar ist.
Dabei klingt es so einfach: 16 Plättchen, die ihr in 16 Runden auf 16 freie Felder legt. Doch weil nie klar ist, welches Plättchen als nächstes ins Spiel kommt, ist Vorausplanung nur bedingt möglich. Allzu oft haben wir uns das scheinbar perfekte Labyrinth zurecht gelegt, doch diese eine Karte kurz vor Schluss versperrt den Weg zu den beiden Schatzkisten unten links. Oder zwei Geister tauchen am Ende doch noch auf dem Rundweg durch die Unterwelt auf und bescheren unerwartete Minuspunkte.
- Geheimnis Untergrund ist ein außergewöhnliches Spiel von Reiner Knizia - einem der beliebtesten Spieleentwickler der Welt!
- Baue Korridore aus Kacheln, sammle Schätze und halte Ausschau nach dunklen Gestalten. Entwickeln Sie einen Sinn für Strategie, üben Sie logisches Denken und antizipieren Sie Ereignisse.
- Ein Spiel für 1-5 Personen ab 6 Jahren - spiel alleine oder lade Freunde zum Spielen ein! Die durchschnittliche Spielzeit beträgt 20 Minuten.
- Enthält 5 Spielertafeln, 100 Dungeon-Plättchen (20 für jeden Spieler), 60 gelbe Punktemarker, 15 rote Punktemarker und eine Anleitung
- Das Spiel eignet sich perfekt als Geburtstagsgeschenk oder um die gemeinsame Zeit mit Familie und Freunden noch spannender zu machen!
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Mysterious Dungeons mag optisch etwas altbacken wirken, doch wer dem Spiel eine Chance gibt, wird es nicht bereuen. Es ist ruckzuck erklärt und ebenso schnell gespielt. Meist bleibt es nicht bei einer Partei. Da sich alle Tableaus leicht unterscheiden (an den Rändern sind Schätze und Geister unterschiedlich angeordnet), wird niemand beim Labyrinthbau zum Nachbarn schielen. Überhaupt ist das Spiel solitär angelegt und funktioniert daher auch allein sehr gut. Interaktionen zwischen den Mitspielenden gibt es keine.
Mysterious Dungeons – auf einen Blick
In einer Unterwelt baut ihr Gänge, um wertvolle Schätze einzusammeln. Achtung: Den bösen Gestalten solltet ihr besser nicht begegnen. Schnell erklärter Familienpuzzler von Star-Autor Reiner Knizia.
Autor: Reiner Knizia, Illustrator: Tomek Larek | Trefl | 2022 | ab 6 Jahren | 1 bis 5 Personen | 20 Minuten
Pro
- Klassisches Gateway-Spiel, das im Handumdrehen erklärt ist
- Trotz gelegentlicher Grübelpausen schnell gespielt
- Jederzeit auch solo möglich
Contra
- kann zu Frust führen, falls die letzten Plättchen nicht wie gewünscht „passen“ und Wege versperren
Hinweis: Wertungen vergeben wir im Bereich 0 bis 4 Sternen. Spiele mit 0-1,5 Sternen sind sind schlecht, mit 2 bis 2,5 Sternen durchschnittlich. Ab 3 Sternen beginnen die empfehlenswerten Spiele. Nur außergewöhnliche Titel erhalten 4 Sterne („Four-Star Game“).
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