Im kooperativen Spiel „Kites“ arbeitet ihr zusammen, um eure Drachen in der Luft zu halten. Diese Drachen werden durch bunte Sanduhren dargestellt, die niemals leerlaufen dürfen.
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Kooperative Brettspiele mögen die meisten Menschen, weil sie darin gemeinsam ein Ziel verfolgen. An Brettspielen unter Zeitdruck hingegen scheiden sich die Geister: Die einen winken dankend ab, die anderen fühlen sich erst durch den zusätzlichen Druck richtig gefordert. Kites (Huch) versucht mit Tempo und hübschem Thema, an die Erfolge von mechanischen Verwandten wie Kitchen Rush, Magic Maze und Co. anzuknüpfen.
Kites: So wird es gespielt
Kern des Spiels sind sechs Sanduhren, fünf farbige und eine weiße. Wichtig: Die Durchlaufzeit des Sandes in den Uhren ist unterschiedlich lang: rot (30 Sekunden), orange (45 Sekunden), weiß und gelb (je 60 Sekunden), blau (75 Sekunden) und lila (90 Sekunden).
Jede Sanduhr steht stellvertretend für einen Flugdrachen, die ihr steigen lasst und gemeinsam in der Luft halten müsst. Dazu habt ihr eine bestimmte Anzahl an Karten auf der Hand, im Spiel zu viert beispielsweise drei Stück. Diese Drachenkarten zeigen entweder eine oder zwei Farben. Wer an der Reihe ist, spielt eine seiner Handkarten aus und muss dann die entsprechend farbigen Sanduhren umdrehen (bzw. beim Spielstart erstmalig aufstellen). Wer eine Karte mit nur einer Farbe ausspielt, darf alternativ auch die weiße Sanduhr einmal drehen.
Nach dem Ausspielen zieht ihr eine Drachenkarte vom Nachziehstapel und dann ist die Person links von euch an der Reihe. Das klingt jetzt alles gesitteter als es ist: Kites ist schnell, bei Kites werdet ihr untereinander viel kommunizieren, manchmal wird es hektisch, wenn ein Drache kurz vorm Absturz ist, weil der Sand einer Uhr fast durchgelaufen ist. Jederzeit dürft ihr euch zurufen, welche Drachenkarten ihr habt und wie ihr dem Spiel helfen könntet. Gute Koordination ist das A und O, um alle Uhren am Laufen zu halten.
Mit unterschiedlichen Sonderkarten lässt sich eure nächste Partie Kites sogar noch in der Schwierigkeit steigern. Wer z.B. die Sturmkarte zieht, ruft „Ein Sturm zieht auf!“ Im nächsten Zug muss diese Karte gespielt und sämtliche Sanduhren einmal gedreht werden. Oder die Verfangen-Karte sorgt dafür, dass man im nächsten Spielzug eine Handkarte mit der linken Nachbarin tauschen muss. Andere Karten stören gar eure Kommunikation und ihr dürft eine Zeitlang gar nicht mehr miteinander sprechen.
Ziel des Spiels ist es, den gesamten Stapel an Drachenkarten (insgesamt sind 53 in der Schachtel enthalten) leer zu spielen, ohne dass auch nur eine Sanduhr durchgelaufen ist. Wenn ihr das schafft, gewinnt ihr das Spiel Kites gemeinsam.
Kites: Fazit und Wertung
Kites ist ein mitunter hektisches, aber jederzeit sympathisches kleines Spiel. Sehr schnell startbereit, braucht es wenig Platz und bettet die Sanduhren wunderbar ins Thema „Drachen steigen lassen“ ein. Der Sand läuft gnadenlos in die untere Hälfte der Uhren und man hat förmlich das Gefühl, dass sich der eigene Flugdrachen bedrohlich dem Erdboden nähert. Im letzten Moment spielt eine von uns eine rettende Handkarte aus, dreht die Uhr um 180 Grad – und schon herrscht Aufwind, der Drachen stolziert wieder flatternd im Wind.
- LEARN IN 60 SECONDS: Kites is a game that you can learn in less than a minute. There is no text to read while playing
- HIGH-ENERGY GAMEPLAY: Kites offers a dynamic, fast-paced gaming experience, keeping everyone engaged and excited throughout the game. Its pacing and lively play make it a perfect choice for game nights, providing uninterrupted entertainment for players of all ages.
- COMMUNICATION IS ESSENTIAL: By encouraging communication and coordination, Kites challenges players to strategize and interact effectively. You'll have to plan your moves, share ideas, and work together harmoniously to prevent kites from crashing.
- WIN TOGETHER: Make your kite adventure a great success by playing all cards as a team.
- 2-6 Players | From 10 years | 10 minutes | English
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Kites ist ein kommunikatives Spiel. Vor allem mit einer größeren Spielerzahl und dadurch bedingt weniger Handkarten kommen wir ohne aktive Koordination nicht weit. Die Uhren mit kurzer Durchlaufzeit (rot und orange) benötigen viel Aufmerksamkeit: „Ich habe keine Karte mit rotem oder orangenem Drachen, aber du! Okay, dann spiele ich schnell diese blaue Karte, um Zeit zu gewinnen. Dann du rot und… oh nein, die gelbe Sanduhr ist ja auch schon fast leer…!“
Tempo und Zeitdruck in Kites behagen nicht jedem. In unseren Spielgruppen gab es immer mal eine Person, die gestresst wirkte und froh war, wenn die Partie zu Ende ging. Wer Kites auf den Tisch bringen will, sollte vorfühlen, ob solche Spielabläufe bei allen Beteiligten gut ankommen. Falls ja, ist hier das perfekte Brettspiel zur Eröffnung eures nächsten Spieleabends. Anschließend aber gern etwas Ruhiges, vielleicht Dorfromantik oder so…
Kites – auf einen Blick
Teamwork und eine gute Portion Adrenalin sind in Kites gefragt, um die Aufgabe gemeinsam zu meistern: Werdet ihr eure sechs Drachen lange genug in der Luft halten können?
Autor: Kevin Hamano, Illustration: Beth Sobel | Huch | 2023 | 2 bis 6 Personen | ab 8 Jahren | bis 15 Minuten
Pro
- schnelles und intensives Spielerlebnis
- kommunikativ
- Thema Flugdrachen mechanisch gut umgesetzt
Contra
- kann hektisch werden, das mag nicht jeder
Hinweis: Wertungen vergeben wir im Bereich 0 bis 4 Sternen. Spiele mit 0-1,5 Sternen sind sind schlecht, mit 2 bis 2,5 Sternen durchschnittlich. Ab 3 Sternen beginnen die empfehlenswerten Spiele. Nur außergewöhnliche Titel erhalten 4 Sterne („Four-Star Game“).
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