In „Inseln aus 1001 Nacht“ schlüpfen wir in die Rolle von Sindbads Enkeln, um Inseln aus der berühmten orientalischen Geschichtensammlung zu erkunden. Das Plättchen-Legespiel für Kinder ab sieben Jahren stammt von den französischen Spieleautoren Antoine Bauza (7 Wonders Architects, Draftosaurus, Hanabi) und Bruno Cathala (Kingdomino Origins, Splendor Duel), die gemeinsam bereits „7 Wonders Duel“ entwickelten. Das Ziel ist es natürlich, die meisten Punkte mit seiner im Spiel kontinuierlich aufgebauten Insel zu erzielen.
Inseln aus 1001 Nacht: Der Spielaufbau
Zu Beginn nimmt sich jede Person eine Charaktertafel, an die sie eigene Inselplättchen mit Schätzen anlegt. Es gibt jeweils vier obere, mittlere und untere Inselplättchen, die einzeln gemischt werden und als verdeckte Stapel bereit liegen. Zu diesen drei Stapeln kommt noch der Traumplättchenstapel – dieser zeigt, für welche Schätze wir am Spielende wie viele Punkte bekommen. Alle Mitspielenden erhalten also unterschiedliche Traumplättchen und müssen somit verschiedene Schätze sammeln.
Um welche Schätze geht es? Es gibt unterschiedliche Punkte für jedes Tier (je größer das Tier, desto mehr Punkte: Roch-Vögel, Affen, Wüstenfüchse, Dromedare und Elefanten). 10 Punkte erhält, wer am Ende nur eine Schlange auf seinen Inseln ausliegen hat. Sind es jedoch jedoch zwei Schlangen, halbiert sich die Punktzahl und bei drei Schlangen oder mehr gibt es gar keine Punkte mehr. Außerdem gibt es Traumplättchen, auf denen man verschiedenfarbige Edelsteine sammeln muss, entweder in einer Zeile oder in einer Spalte.
Denn am Ende haben alle eine Insel aus einem Vier-mal-drei-Raster vor sich liegen und vier Traumplättchen, die anzeigen, wofür man Punkte sammeln kann. Punkte gibt es auch für eine oder zwei Wunderlampen (entweder vier oder zwölf Punkte) auf unserer Insel. Sobald aber eine dritte Wunderlampe auf die Insel gelegt wird, müssen die ersten beiden Wunderlampen (also Plättchen auf denen sie zu sehen sind) umgedreht werden. Auf der Rückseite befindet sich je ein Flaschengeist. Eine der Traumplättchenkarten erzielt auch vier Punkte für einen Flaschengeist. In diesem Fall wollen wir natürlich so viele Wunderlampen wie möglich sammeln. Falls wir aber die Karte mit den Wunderlampen haben, wollen wir unbedingt verhindern, dass eine dritte Lampe auf unsere Insel gelangt.
Inseln aus 1001 Nacht – so wird es gespielt:
Der Startspieler wird zum Späher und darf eine der vier Plättchenkategorien aussuchen (also: obere, mittlere, untere Inselplättchen oder Traumkarten) und von dieser so viele Plättchen offen auf dem Tisch aufdecken, wie es Mitspielende gibt. Er oder sie darf sich als Erstes eines davon aussuchen und direkt anlegen: Ein Inselplättchen wird immer rechts von der Charaktertafel angelegt und muss angrenzend an diese oder ein bereits gelegtes Plättchen liegen. Ein Traumplättchen, das mir sagt, für welche Schätze ich Punkte sammeln kann, legen wir links der Charaktertafel an.
Dann bestimmt der Späher die nächste Spieler:in, die ein Plättchen ziehen darf. Diese wählt nach dem eigenen Zug wiederum die nächste Person aus usw.
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Jedes Spiel läuft über 16 Runden. Nach jeder Runde wird derjenige Spieler zum Späher, der in der Runde zuvor das letzte offene Plättchen nehmen musste. Er oder sie hatte also keinerlei Wahl und musste das übrig gebliebene Plättchen nehmen. Hat in der folgenden Runde aber die Wahl, aus welcher Kategorie die nächsten Karten für alle kommen und darf auch wieder als Erstes eines wählen. Der Nachteil gleicht sich also in der folgenden Runde aus.
Obgleich alle Spielenden vier unterschiedliche Traumplättchen sammeln und unterschiedlich Punkte machen, gibt es am Schluss auch noch Punkte, die für alle zählen: Für jede Palme auf unserer Inseln erhalten wir einen Punkt. Und für jeden Roch-Vogel, der auch ein passendes Ei auf der Insel gelegt hat, gibt es 7 Punkte zusätzlich. Minuspunkte erhält nur der Spieler mit den meisten Räubern: für jeden Räuber einen Minuspunkt.
Inseln aus 1001 Nacht: Fazit und Wertung
Inseln aus 1001 Nacht (Huch) ist ein sehr gutes Familienspiel, das Erwachsene mit Kindern im Grundschulalter spielen können und selbst auch Freude daran haben. Im Spiel müssen wir auf viele verschiedene Punktevarianten achten und dürfen nicht aus den Augen verlieren, falls wir zu viele Schlangen oder Wunderlampen sammeln. Weil wir immer den nächsten Spielenden bestimmen, macht es Sinn, auch auf die Inseln der anderen hinüberzuschauen. So lassen wir denjenigen, der Elefanten sammelt, nicht als nächsten wählen, weil er oder sie sonst vielleicht zu viele Punkte holt. Die Person, die das letzte Plättchen in der Runde nehmen muss, hat keine Wahl und muss Schätze auf ihre Insel bauen, die ihr oder ihm nichts bringen oder sogar schaden. Das führt natürlich auch zu Frust, denn der Glücksfaktor ist sehr hoch. Was für Kinder aber meistens kein Nachteil ist. Durch die vielfältigen Punktemöglichkeiten bleibt es bis zur Punkteauszählung spannend, wer gewinnt.
Inseln aus 1001 Nacht – auf einen Blick
Gut gemachtes Familienspiel, bei dem Erwachsene mit Kindern (ab Grundschulalter) Freude haben. In „Inseln aus 1001 Nacht“ sammeln wir Plättchen ein, bauen daraus eine Insel und achten auf die verschiedenen Bedingungen für die Schlusswertung.
Autoren: Antoine Bauza, Bruno Cathala | Illustration: Marie Cardouat | Huch | 2022 | 2-5 Personen | ab 7 Jahren | 30 Minuten
Pro
- Plättchenlegespiel für Familien mit Kindern im Grundschulalter
- spannend bis zur letzten genommenen Karte
- interaktiv, weil man anderen auch mal etwas wegschnappen kann
- Märchenmotiv schön illustriert von Marie Cardouat
Contra
- Frustrationstoleranz will geübt sein: Wegschnappen von Plättchen kann frustrierend sein
- hoher Glücksfaktor und geringer wenig Einfluss auf die zu nehmenden Plättchen
- Abzug beim Spielmaterial: Plättchen bei der Stanzung unsauber verarbeitet; „Nasen“ stören das passgenaue Anlegen der Plättchen.
Hinweis: Wertungen vergeben wir im Bereich 0 bis 4 Sternen. Spiele mit 0-1,5 Sternen sind sind schlecht, mit 2 bis 2,5 Sternen durchschnittlich. Ab 3 Sternen beginnen die empfehlenswerten Spiele. Nur außergewöhnliche Titel erhalten 4 Sterne („Four-Star Game“).
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