Die neueste Ausgabe von Hitster vereint Musik und Bingo zu einem schnellen Audio-Ratespiel für Musikfans. Wer von euch schafft es, als Erstes eine vollständige Reihe auf seiner Karte anzukreuzen?
Hitster Bingo: So wird es gespielt
Zu Beginn entscheidet ihr, ob ihr als Teams oder einzeln spielt, und wählt anschließend den Schwierigkeitsgrad. Seite A des Spielbretts ist für Einsteiger gedacht, während Seite B eine größere Herausforderung für Fortgeschrittene bietet. Die Discokugel wird in der Mitte des Spielbretts platziert und die bekannten quadratischen Musikkärtchen werden gemischt. Sie werden nach Kategorien auf fünf Stapel verteilt. Die Hitster-App wird auf einem Handy geöffnet – idealerweise in Kombination mit Spotify Premium für das beste Spielerlebnis. Falls ihr nur Spotify Free nutzt, fungiert der DJ ausschließlich als Spielleiter und spielt selbst nicht mit.
Der Spielablauf ist einfach: Zunächst dreht der aktive Spieler die Discokugel, um zu bestimmen, in welcher Kategorie gespielt wird. Der DJ scannt dann den QR-Code der obersten Musikkarte aus der entsprechenden Kategorie und startet den Song. Während die Musik läuft, aktiviert der DJ die Discokugel, die einen Timer startet. Die Spieler müssen innerhalb dieser Zeit ihre Antworten auf ihre Bingo-Karten schreiben. Sobald die Zeit um ist, dreht der DJ die Musikkarte um und zeigt die richtige Antwort.
Alle Spieler überprüfen nun ihre eigenen Antworten und kreuzen bei einer richtigen Antwort ein beliebiges, noch freies Kästchen der Kategorienfarbe auf ihrer 5 mal 5 Felder großen Bingo-Karte an. Danach wird die nächste Runde gespielt, und es geht reihum weiter, bis ein Spieler eine vollständige Reihe auf seiner Bingo-Karte hat, egal ob vertikal, horizontal oder diagonal.
Die unterschiedlichen Kategorien und Aufgaben hängen vom Schwierigkeitsgrad ab. Im Einsteigermodus (Seite A) müsst ihr beispielsweise entscheiden, ob ein Song von einer Band oder einem Solokünstler stammt oder ob er vor dem Jahr 2000 veröffentlicht wurde. Im Fortgeschrittenenmodus (Seite B) hingegen gilt es, Songtitel, genaue Erscheinungsjahre und Künstlernamen zu erraten. Diese Mischung aus leichteren und anspruchsvolleren Aufgaben soll das Brettspiel Hitster Bingo sowohl für Gelegenheits-Musikhörer als auch für echte Musikkenner spannend machen.
Unterschiede zu Hitster:
Bei Hitster dreht sich alles darum, Musikkarten anhand ihres Veröffentlichungsjahrs korrekt in eine persönliche Zeitleiste einzuordnen. Dabei platziert jeder Spieler abwechselnd Musikkarten auf seiner Zeitleiste und das Ziel ist es, zehn Karten in der richtigen Reihenfolge zu sammeln. Zusätzlich gibt es Hitster–Token, mit denen Spieler Karten tauschen, erraten oder stehlen können. Der Schwierigkeitsgrad variiert je nach Modus, von der bloßen Einordnung nach Jahr bis hin zur genauen Benennung von Titel, Künstler und Erscheinungsjahr.
Hitster Bingo hingegen kombiniert Bingo mit Musik – und vor allem spielen alle gleichzeitig, es gibt kaum Wartezeiten. Hier erraten die Spieler anhand gespielter Songs bestimmte Merkmale (z.B. ob der Song vor oder nach 2000 veröffentlicht wurde) und markieren Kästchen auf ihrer Bingo-Karte. Das Ziel ist es, eine Reihe zu vervollständigen. Der Fokus liegt auf Bingo-typischen Reihen, die durch musikalisches Wissen und Glück bei der Auswahl der Kategorien vervollständigt werden.
Hitster Bingo: Fazit und Wertung
Keine Frage: Das Spielprinzip von Hitster ist klasse, es macht uns viel Freude, in den unterschiedlichsten Gruppen Songs zu erraten, sie zu sortieren, dabei überheblich-wissend zu grinsen oder gleich laut mitzugrölen. Hitster gehört zu den besten Partyspielen der vergangenen Jahre. Erweiterungen des Originals waren so unvermeidlich wie sinnvoll, weil zusätzliche Kategorien andere Geschmäcker ansprechen und ans Spiel heranführen können. Schlager, Sommerhits oder die Guilty Pleasure-Editionen lassen grüßen!
Hitster Bingo geht einen neuen Weg und stellt sich als eigenständige Version der Marke Hitster vor. Anders als im Original, bei dem ihr die Songs zeitlich korrekt einordnen musstet, geht es hier um ein dynamischeres Format in Form eines Bingospiels mit musikalischem Thema. Die Discokugel wählt zufällig Kategorien wie Songtitel, Interpret oder Erscheinungsjahr aus. Alle nehmen gleichzeitig teil – die Wartezeiten sind erfreulich gering – und tragen die Antworten auf ihre Karten ein. Bestenfalls gibt es bei jeder richtigen Lösung ein Kreuzchen und irgendwann hat man eine ganze Reihe geschafft: Bingo!
Eine gute Idee macht nicht automatisch ein gutes Spiel: Hitster Bingo (Jumbo) hat redaktionelle Schwächen und lässt auch optisch zu wünschen übrig. Zunächst sind da die zehn Kategorien, von denen viele so ähnlich sind, dass es lediglich um eine mehr oder weniger gelungene Annährung an den Veröffentlichungszeitpunkt geht. „Genaues Jahr“, „plus/minus 2 Jahre“, „plus/minus 3 Jahre“, „plus/minus 4 Jahre“ oder „Jahrzehnt“ – richtig viel Varianz bietet das nicht. Und es fühlt sich im Spielverlauf frustrierend an, wenn man einen 1978er-Song auf 1981 schätzt und damit ein Jahr zu weit daneben liegt.
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Auch die Discokugel ist eine charmante, nostalgische Idee, aber wie lange wird das klapprige kleine Plastikteil funktionieren? Und leider ist der interne Timer auf rund 25 Sekunden fest programmiert, so dass man bei vielen abgespielten Songs nicht mal über das Intro mancher Stücke hinauskommt, ehe die Zeit für die eigene Antwort rum ist. Und was passiert eigentlich, wenn das Auswahllicht ständig auf denselben Kategorien landet, aber Spieler die entsprechenden Farbkästchen bereits erfolgreich angekreuzt haben? Darüber schweigt sich die Online-Anleitung leider aus.
Hitster Bingo ist auch optisch so konsequent auf retro gestylt (mit Texterläuterungen im Schachteldeckel!), dass die Farbkärtchen auf den Bingokarten wie früher ohne alternative Unterscheidungskriterien auskommen. Du hast eine Farbfehlsichtigkeit? Pech gehabt! Der inklusive Einsatz von Color Add wie in vielen anderen Brettspielen wäre hier wünschenswert.
Insgesamt geht im Gameplay von Hitster Bingo die Leichtigkeit des Originals ein wenig verloren, der Quizcharakter kommt stärker durch. Und um den zu genießen, sind wir dazu übergegangen, mit Hausregeln zu spielen. Wer bereits alle Farben angekreuzt hat, darf bei der nächsten richtigen Antwort das Feld einer beliebigen anderen Farbe abstreichen. Wir starten den Timer erst, sobald die erste Person eine Antwort aufgeschrieben hat. Und bei den Kategorien nutzen wir einen eigenen Mix aus beiden Spielfeld-Seiten – so wie es uns am besten gefällt.
Ach so, und wenn wir gar keine Lust auf Bingo haben: Das ursprüngliche Hitster lässt sich mit dieser Version und seinen 225 Songkärtchen natürlich auch spielen. Einzig die drei Dutzend Hitster-Token fehlen und müssen durch andere Gegenstände ersetzt werden.
Hitster Bingo – auf einen Blick
Songs erraten und Felder auf der eigenen Bingokarte ankreuzen: Hitster Bingo geht neue Wege und verliert die Leichtigkeit des Originals. Wegen redaktioneller Schwächen sind wir nicht restlos überzeugt.
Autor: N.N. | Jumbo | 2024 | 2 bis 10 Personen | ab 16 Jahren | bis 30 Minuten
Pro
- alle spielen gleichzeitig
- man kann sofort loslegen
- sehr partytauglich
Contra
- redaktionell nicht rund
- viele Ratekategorien zu ähnlich
- fehlende Hilfen bei Farbfehlsichtigkeit
Hinweis: Wertungen vergeben wir im Bereich 0 bis 4 Sternen. Spiele mit 0-1,5 Sternen sind sind schlecht, mit 2 bis 2,5 Sternen durchschnittlich. Ab 3 Sternen beginnen die empfehlenswerten Spiele. Nur außergewöhnliche Titel erhalten 4 Sterne („Four-Star Game“).
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