Obst und Gemüse sammeln, Heuschrecken vermeiden: Das spannende Pokerspiel in der handlichen Box reiht sich bei Drei Magier in eine lange Reihe hervorragender Kinderspiele mit Niveau ein.
„Heuschrecken Poker“ (Drei Magier) ist ein Kartenspiel, bei dem wir um die beste Gartenauslage pokern, um viele gewinnbringende Sets aus Pflanzen zu sammeln. Bestenfalls gehen wir dabei den gefräßigen Heuschrecken aus dem Weg, denn die versprechen nichts Gutes.
Heuschrecken Poker: Der Spielablauf
Jeder der zwei bis vier Mitspielenden erhält ein Kartenset in seiner Farbe, mit den Karten eins bis sechs, einem As und einer X-Karte. In die Tischmitte werden offen drei vom Nachziehstapel gezogene Gartenkarten gelegt. Im Kartenstapel gibt es folgende Karten: je 13 Erdbeeren, Mais, Brokkoli und Brombeeren sowie 14 Heuschrecken. Die 24 Gewinnchips liegen in der Mitte griffbereit.
Man pokert immer um eine Gemüse-, Obst- oder Tiersorte. Jede sucht sich eine Handkarte aus, alle legen sie verdeckt vor sich aus und drehen sie zeitgleich um.
Den Stich gewinnt, wer die höhere Zahl gelegt hat. Gleiche Zahlen neutralisieren sich, sie fliegen aus der Wertung in dieser Runde raus.
Beispiel: Liegen zwei Mais und eine Brombeere auf den Tisch, darf der Stichsieger als Erstes wählen, ob er die zwei Maiskarten nimmt oder eine Brombeere. Der zweithöchste Stich bekommt die übrige Karte. Bei drei verschiedenen Karten, erhält sogar der Drittplatzierte eine Karte. Es herrscht Annahmepflicht, man muss also die Karte(n) nehmen, auch wenn es eine oder mehrere Heuschrecken sind.
Ausnahmen in der Stichreihenfolge gibt es beim As und bei der X-Karte. Wenn nur ein As gespielt wurde, erhält diese Spielerin alle Karten in der Auslage. Bei zwei oder mehr As-Karten neutralisieren sie sich, wie andere Karten auch und beide As-Spielenden bekommen keine Karte.
Wer eine X-Karte spielt, signalisiert damit, dass er in dieser Runde gar keine Karte nehmen möchte. Das klappt auch, solange keine weiteren X-Karten ausgespielt wurden. Aber es klappt nicht, wenn zeitgleich EINE As-Karte gespielt wurde, denn dann bekommt die X-Karte die Fähigkeit des Asses und erhält die ganze Auslage. Wenn ein X und zwei Asse gespielt wurden, bekommt die X-Karte nichts und die Asse auch nicht, weil sie sich neutralisieren.
Danach wird die Auslage wieder auf drei Karten aufgefüllt. Die eigene, abgeworfene Karte legt man neben sich auf den Tisch. Und eine neue Runde beginnt. Mit jeder Runde hat man also weniger Karten auf der Hand. In den letzten drei Runden ist die Auswahl für eine gute Pokerrunde sehr gering. In der achten Runde wirft man einfach seine letzte Karte ab.
Danach ist das Spiel aber noch nicht zu Ende. So nimmt jeder – nach der Zwischenwertung – seine acht abgeworfenen Karten wieder auf die Hand und in der folgenden Runde geht es direkt weiter, nur dass man wieder eine Auswahl aus acht Karten hat und somit mehr Handlungsspielraum hat, als zuletzt mit nur wenigen Handkarten.
Aber wie macht man Punkte? Indem man Obst und Gemüse in seiner offenen Auslage vor sich sammelt und sobald man drei Karten einer Art in seiner Auslage zusammen hat, tauscht man sie sofort gegen einen Gewinnchip aus. Außerdem wird immer nach acht Runden, also wenn alle ihre Handkarten einmal ausgespielt haben, geschaut, wer das meiste Obst und Gemüse im Garten hat. Diese Person bekommt auch einen Gewinnchip.
Aber Vorsicht! Manchmal wird der schöne Garten auch aufgefressen von den gierigen Heuschrecken. Immer dann, wenn sich im Garten drei oder mehr Heuschrecken befinden, fangen sie an zu fressen. Dann gibt es auch keine Punkte für drei gleiche Gartenkarten, sondern die ganze Auslage dieses Spielers oder dieser Spielerin kommt auf den Ablagestapel. Er oder sie muss von Null anfangen zu sammeln.
Das Spiel endet, wenn alle Gartenkarten aufgebraucht und verteilt wurden, danach gibt es noch eine kurze Zwischenwertung. Wer die meisten Gewinnchips gesammelt hat, gewinnt das Spiel.
Heuschrecken Poker: Fazit und Wertung
Jaques Zeimet ist bekannt für seine interessanten Kartenspiele. Die fiesen 7, Dodelido oder Kakerlakenpoker wurden beispielsweise auf die Empfehlungsliste für das Spiel des Jahres gesetzt. Ich finde, Heuschreckenpoker passt gut in diese Reihe und liefert Spielspaß als schnelles Kartenspiel ohne viele Regeln. Man kann sofort loslegen und pokern – so soll es sein. Der Clou mit den gefräßigen Heuschrecken, die deine gesamte Gartenauslage auffressen und die Tatsache, dass deine X-Karte sich schnell entgegengesetzt auswirkt, sobald ein As gespielt wird, macht viele Spielzüge unplanbar. Es ist dadurch kein reines taktisches Spiel, sondern auch viel Glück dabei.
Das ist bei jüngeren Spielerinnen sehr beliebt – und auch bei uns Erwachsenen kommt Heuschreckenpoker gerne auf den Tisch. In jeder Runde sind wir gespannt, was die anderen Pokerfreunde auslegen und ob wir zu viele der unbeliebten Heuschrecken abbekommen. Da steht die gesamte Gartenablage auf dem Spiel! Und manchmal ist das Glück auf der eigenen Seite und man ergattert die passende Karte, die einem die begehrten Gewinnchips bringen. Sehr spannend!