Alle mögen Harmonies, das neue Brettspiel aus dem französischen Verlag Libellud. Was ist dran am Hype, bei dem wir auf unseren Boards (mal wieder) Landschaften und Tiere in Einklang bringen sollen? Wir haben Harmonies ausführlich getestet.
Harmonies ist ein strategisches Brettspiel, bei dem eine bis vier Personen Landschaften gestalten und Lebensräume für verschiedene Tiere schaffen. Ziel des Spiels ist es, durch das geschickte Platzieren von Spielsteinen und Tierwürfeln möglichst viele Punkte zu sammeln. In diesem Blogpost gehen wir auf den Spielverlauf und die wesentlichen Regeln ein.
Harmonies: So wird es gespielt
Zu Beginn wird der gemeinsame Spielplan in die Tischmitte gelegt, wobei die Seite für die entsprechende Spieleranzahl nach oben zeigt. Alle Tierkarten werden gemischt, und fünf davon werden offen neben dem Spielplan platziert. Die restlichen Karten bilden einen verdeckten Stapel daneben. Alle Tierwürfel und der Beutel mit den Spielsteinen werden in die Nähe gelegt. Jeder Spieler nimmt sich einen persönlichen Spielplan und eine passende Wertungsübersicht.
Das Spiel verläuft im Uhrzeigersinn. In jedem Zug muss man
- Spielsteine nehmen und legen: Der Spieler muss drei Spielsteine von einem der Felder auf dem gemeinsamen Spielplan nehmen und diese auf seinem persönlichen Spielplan platzieren. Die Spielsteine können auf leere Felder gelegt oder gestapelt werden, um Bäume, Gebäude oder Berge zu erschaffen. Ein Spielstein kann nicht unter bereits gelegte Spielsteine gelegt werden und darf nicht auf oder unter einen Tierwürfel platziert werden.
Weiterhin darf man eine
- Tierkarte nehmen: Man wählt eine der fünf offen ausliegenden Tierkarten und legt sie oberhalb seines persönlichen Spielplans ab. Die Tierkarten zeigen Muster, die die Spieler auf ihrem Plan bilden müssen, um Tiere anzusiedeln. Jeder Spieler darf bis zu vier Tierkarten gleichzeitig haben. Für jede gewählte Tierkarte nimmt der Spieler die entsprechende Anzahl an Tierwürfeln aus dem Vorrat und platziert sie auf der Karte.
- Tierwürfel auf einen Spielstein legen: Wenn jemand das auf der Tierkarte abgebildete Lebensraummuster auf seinem Spielplan gebildet hat, kann er die Tierwürfel auf die passenden Spielsteine legen. Das Muster muss exakt der Abbildung auf der Karte entsprechen, kann jedoch beliebig ausgerichtet sein.
Am Ende jedes Zuges zieht man drei Spielsteine aus dem Beutel, um den gemeinsamen Spielplan wieder aufzufüllen, und ergänzt gegebenenfalls die offenen Tierkarten auf fünf.
Das Spiel endet, sobald entweder der Beutel leer ist, wenn der gemeinsame Spielplan aufgefüllt werden muss, oder wenn es am Ende eines Zuges zwei oder weniger unbesetzte Felder auf einem persönlichen Spielplan gibt. Die laufende Runde wird zu Ende gespielt, sodass alle Spieler die gleiche Anzahl an Zügen haben.
Nach dem Spielende zählen die Spieler ihre Punkte für die geschaffenen Landschaften und angesiedelten Tiere. Landschaftspunkte werden für Bäume, Gebäude, Felder, Berge und Flüsse bzw. Inseln je nach genutzter Spielplanseite vergeben. Jeder abgeschlossene Lebensraum, der auf einer Tierkarte abgebildet ist, bringt zusätzliche Punkte. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt. Bei Gleichstand gewinnt der Spieler, der mehr Tierwürfel platziert hat. Besteht auch hier Gleichstand, teilen sich die beteiligten Spieler den Sieg.
Harmonies: Fazit und Wertung
„Harmonies“ ist ein clever designtes und liebevoll präsentiertes Brettspiel, das einfach zu erlernen, aber schwer zu meistern ist. Für uns hat es ganz klar Potenzial, sich als eines der besten gehobenen Familienspiele des Jahres 2024 zu etablieren. Von der hübschen Illustration und dem Niedlichkeitsfaktor des Materials sollte man sich nicht täuschen lassen: Harmonies entpuppt sich als knackiges, anspruchsvolles Puzzle auf engstem Raum.
Hatten wir bei Cascadia noch die Möglichkeit, uns frei auf dem Spieltisch in alle Richtungen auszubreiten, setzen uns die Spielpläne klare Grenzen, die wir einhalten müssen. Schon die Tierkarten-Bedingungen mehrmals auf dieser Fläche zu erfüllen, sorgt für angestrengte Köpfe. Oben drauf gibt es nun noch fünf Landschafts-Wertungen, die ebenfalls gut durchdacht sein wollen.
Harmonies ist nichts für Gelegenheitsspieler
Harmonies ist nichts für Gelegenheitsspieler, sondern für erfahrene Optimierer, die nach 30 Partien Cascadia neue Herausforderungen suchen. Allein durch die Landschaftswertungen wird man das Spiel nicht gewinnen; die Tierwertungen spielen eine ebenso entscheidende Rolle und machen den Reiz von Harmonies aus.
- In dem kompetitiven Familienspiel Harmonies erschaffst du deine eigene kleine Welt, in der Tiere im Einklang mit der Natur leben können
- Baue Landschaften mit Hilfe von Spielsteinen aus Holz und lasse somit Lebensräume für Tiere entstehen. Entscheide strategisch, wie dein Lebensraum angelegt wird, um viele Tiere anzulocken
- Achte auf die Bedingungen der Lebensräume, um möglichst viele Tiere in deinen Welten anzusiedeln und Punkte zu sammeln. Jede Platzierung der Steine kann über Sieg und Niederlage entscheiden
- Der Spieler mit den meisten Punkten, gewinnt die Partie des Brettspiels. Mit elegantem Gameplay und wunderschönen Illustrationen sorgt Harmonies für viele entspannte Spielstunden
- 1-4 Spieler | Ab 10+ Jahren | 30 Minuten Spielzeit je Partie | Autor: Johan Benvenuto | Spiel in Deutsch
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Natürlich ist es machbar, die vorgegebenen Formationen der Karten nachzubauen, doch die Herausforderung liegt in den Tierwürfeln, die auf bestimmten freien Steinen platziert werden müssen. Um hohe Punktzahlen zu erzielen, muss man Aufgaben mehrfach erfüllen, was nur gelingt, wenn die Steine an neuen Stellen zur Wertung beitragen. Da man bis zu vier Aufgaben gleichzeitig erfüllen kann, ist eine gute Planung unerlässlich.
Obwohl das Spiel klar taktisch ausgerichtet ist, spielt auch der Zufall, welche Steine ins Spiel kommen oder welche Karten aufgedeckt werden, eine Rolle. Hilfreich wäre gerade im 2-Personen-Match eine Regel, mit der man die Kartenauslage aktiv ändern könnte, weil es sonst auch mal statisch bei deselben (unbeliebten) Karten bleiben kann.
Für Fans von Cascadia und Azul
Trotz dieser Einschränkungen ist Harmonies ein Spiel, das durch taktische Überlegungen und das Optimieren der Spielzüge besticht. Die Herausforderung, eine Landschaft zu erschaffen und dabei ständig nach neuen Bestmarken zu streben, macht den Reiz des Spiels aus. Visuell beeindruckt Harmonies mit großartigen Illustrationen und viel Material aus Holz. Leider war das Kartendeck in dieser Auflage unter zu viel Druck eingeschweißt, so dass sich die Karten nun dauerhaft etwas wölben. Ein Schönheitsfehler, der den Spielspaß insgesamt nicht schmälert.
Für Fans von Spielen wie Cascadia und Azul bietet Harmonies eine noch anspruchsvollere und taktischere Herausforderung. Klare Kaufempfehlung!
Harmonies – auf einen Blick
Harmonies ist ein taktisches Legespiel, das durch seine Tiefe und ästhetische Gestaltung besticht. Plane geschickt, erfülle Tierwertungen und optimiere deine Landschaft, um zu gewinnen. Ideal für Fans von Cascadia und Azul – anspruchsvoll und packend zugleich!
Autor: Johan Benvenuto | 2024 | Verlag: Libellud | Anzahl Personen: 2-4 | Altersangabe: ab 10 Jahren | Spieldauer: 45-60 Minuten
Pro
- Hoher taktischer Anspruch
- tolle ästhetische Gestaltung
- Wiederspielwert
Contra
- Zufall spielt eine Rolle bei der Verteilung von Karten und Steinen
- Wenigspieler überfordert
- Materialschwäche bei Tierkarten
Hinweis: Wertungen vergeben wir im Bereich 0 bis 4 Sternen. Spiele mit 0-1,5 Sternen sind sind schlecht, mit 2 bis 2,5 Sternen durchschnittlich. Ab 3 Sternen beginnen die empfehlenswerten Spiele. Nur außergewöhnliche Titel erhalten 4 Sterne („Four-Star Game“).