Das Flatiron Building, eines der bekanntesten Wahrzeichen New Yorks, hat nun seinen eigenen Platz auf dem Spieltisch gefunden. In Flatiron übernehmen zwei Personen die Rollen konkurrierender Baufirmen, die das berühmte Gebäude errichten. Doch wer wird die meisten Punkte sammeln und sich als meisterhafter Architekt behaupten?

Das Flatiron Building, ursprünglich als Fuller Building bekannt, wurde im Jahr 1902 fertiggestellt. Es befindet sich an der Kreuzung Fifth Avenue und 23rd Street in Manhattan und ist berühmt für seine außergewöhnliche dreieckige Form. Diese erinnert an ein Bügeleisen, weshalb es den Namen Flatiron erhielt. Entworfen von Daniel Burnham, setzte das Gebäude Maßstäbe für frühe Hochhausarchitektur und prägt bis heute die Skyline von New York City.
Flatiron: So wird es gespielt
Im Brettspiel Flatiron geht es darum, durch Platzieren von Säulen und den Bau von Etagen Siegpunkte zu sammeln. Das Spiel verläuft rundenweise, wobei jede Person pro Zug zwei Phasen durchläuft:
- Spielfigur bewegen: Die Figur wird zu einem der fünf möglichen Orte versetzt (eine der vier angrenzenden Straßen oder die City Hall). Ein Ort, an dem sich der Gegenspieler befindet, kann nicht betreten werden.
- Eine Aktion ausführen: Je nach Standort kann man entweder eine Karte kaufen, Effekte ausführen oder Geld nehmen.
Die Kernmechanik – Kartenmanagement und Taktik
Jede erworbene Karte wird unter dem persönlichen Firmenplan eingeschoben und beeinflusst künftige Aktionen. Die Spieler müssen entscheiden, ob sie eine Karte mit ihrem oberen oder unteren Effekt nutzen, was langfristige Planung erfordert. Die Straßenkarten ermöglichen es, sich Vorteile auf dem Spielfeld zu sichern, während City-Hall-Karten strategische Siegpunkte am Spielende bringen können.


Bauen von Säulen und Etagen:
- Spieler können Säulen kaufen und auf den aktuellen Baufortschritt des Flatiron Buildings setzen.
- Sind drei Säulen auf einer Etage platziert, kann ein Spieler die Etage fertigstellen und Siegpunkte erhalten.
- Das Spiel endet, sobald das Dach des Gebäudes gebaut wurde.
Interaktion und Balance: Jede Platzierung einer Säule oder der Abschluss einer Etage kann dem Gegner eine vorteilhafte Ausgangsposition verschaffen. Da das Erreichen von Punkteschwellen Vorteile gewährt, muss jeder Zug genau kalkuliert werden, um nicht dem Gegner zu viel Spielraum zu überlassen.

Flatiron: Fazit und Wertung
Flatiron (Ludonova) von Israel Cendrero und Sheila Santos sorgt für einige spannende Momente am Spieltisch, vor allem durch die raffinierte Karten-Einschubmechanik. Diese ermöglicht es, mit jedem Spiel eine neue Kombination von Aktionen zu erschaffen und dabei bestimmte Straßen besonders lukrativ zu machen. Wer bereits andere Engine-Builder gespielt hat und diese Mechanik mag, wird die Freude an Kettenzügen und cleveren Synergien in Flatiron schnell erkennen.
Allerdings bringt die Mechanik auch eine Herausforderung mit sich: Oft fühlen sich die Züge so an, als würde man dem Gegner unfreiwillig in die Karten spielen. Das wurde in unseren Partien besonders deutlich, wenn ein Spieler eine Etage abschließt und damit dem anderen die Möglichkeit gibt, in der nächsten Runde mit Säulen eine starke Punktewertung zu erzielen. Diese Dynamik kann das Spielgefühl stark beeinflussen, denn es gibt Momente, in denen man sich mehr Kontrolle über die eigenen Entscheidungen wünschen würde.

Trotzdem bietet Flatiron (lokalisiert bei Pegasus) einige sehr befriedigende Zugfolgen, die in mächtigen Kettenreaktionen münden können – sei es im Duell mit einem Mitspieler oder gegen den historischen Architekten Daniel Burnham im Solo-Modus. Die Kombination aus Planung und Timing erzeugt ein reizvolles Tauziehen um die besten Bauplätze und Boni.
Das Spiel überzeugt mit einem wertigen Design aller Materialien und der allmähliche dreidimensionale Aufbau des Gebäudes sieht klasse aus. Die Synergie zwischen den einfachen Mechaniken und der starken thematischen Anbindung schafft eine unterhaltsame Spielerfahrung. Insgesamt ist ein gelungenes Spiel auf leichtem Kennerniveau von etwa 45 Minuten Dauer, das Tiefe bietet, ohne übermäßig kompliziert oder kopflastig zu sein. Die Punktevergabe ist gut ausbalanciert – der Großteil der Punkte wird während des Spiels erzielt, aber mit den richtigen Dekreten und einem starken Ruf kann man am Ende noch aufholen.
Ideal für Paare oder feste Spielpartner
In puncto Wiederspielreiz bietet das Spiel einige Variationen, etwa durch unterschiedliche Spielerboards. Allerdings bleiben die grundlegenden Aktionen weitgehend gleich und die Endwertungen könnten etwas abwechslungsreicher sein. Wer die Herausforderung sucht, sollte von Beginn an die „schwierige“ Seite der Spielertableaus nutzen.
„Flatiron“ ist ideal für Paare oder feste Spielpartner, die sich in das Zusammenspiel der Mechaniken einarbeiten möchten. Die Symbolik ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, aber nach einigen Partien läuft das Spiel flüssig. Der einzige nennenswerte Kritikpunkt ist das Fehlen einer Spielhilfe, die alle Symbole erklärt – das hätte den Einstieg erleichtert. Auch das Solospiel bleibt ziemlich abstrakt und konnte uns nicht vollends überzeugen.
Flatiron – auf einen Blick

Fans von Zwei-Personen-Spielen aufgepasst: In Flatiron konkurriert ihr darum, beim Bau des berühmten Manhatten-Gebäudes die meisten Punkte zu erzielen. Ein Spiel mit toller 3D-Tischpräsenz und vielen strategischen Kniffen!
Autor: Israel Cendrero und Sheila Santos | 2025 | LUdonova, Pegasus | 1 bis 2 Personen | ab 12 Jahren | bis 45 Minuten
Pro
- Cleveres Kartenmanagement mit vielen Möglichkeiten
- Spannende taktische Entscheidungen durch Verzahnung der Mechaniken
- Schönes Thema und ansprechendes Design
Contra
- gewöhnungsbedürftige Symbolik
- Fehlende Spielhilfe mit allen Icons auf einen Blick
- Solomodus nicht sehr reizvoll
Hinweis: Wertungen vergeben wir im Bereich 0 bis 4 Sternen. Spiele mit 0-1,5 Sternen sind sind schlecht, mit 2 bis 2,5 Sternen durchschnittlich. Ab 3 Sternen beginnen die empfehlenswerten Spiele. Nur außergewöhnliche Titel erhalten 4 Sterne („Four-Star Game“).