In Draftosaurus (Boardgame Box) baut ihr euren eigenen Jurassic Park auf. Keine Angst: Die süßen Holzdinos sind ganz brav und bringen euch Punkte ein, solange ihr sie geschickt in den sechs möglichen Gehegen platziert.
Draftosaurus: Der Spielablauf
Zu Beginn erhält jeder Spieler ein Tableau mit leeren Gehegen, die er im Laufe des Spiels mit Dinosauriern füllt. Fürs Spiel zu fünft benötigt ihr alle 60 Mini-Holzdinos in den sechs unterschiedlichen Formen bzw. Farben, die im Nachziehsäckchen bereitliegen. Reihum zieht jeder Spieler sechs Dinos aus dem Sack, ohne dabei hineinzusehen. Er hält sie grundsätzlich vor seinen Mitspielern verdeckt in der Hand. Nun kann das Spiel beginnen.
Der jüngste Spieler wirft den Regelwürfel. Er zeigt an, in welche Gehege seine Mitspieler nun gleichzeitig je einen Dinosaurier platzieren dürfen. Der Würfelspieler selbst ist von dieser Vorgabe befreit und darf einen beliebigen Dino aus seiner Hand in eines seiner Gehege versetzen. Immer unter Beachtung der Gehegeregeln natürlich.
Anschließend gibt jeder Spieler die verbliebenen fünf Dinos in seiner Hand verdeckt an seinen linken Tischnachbarn weiter. Der Regelwürfel wandert ebenfalls eine Spielerposition weiter nach links. Die nächste Runde mit Würfelwurf und Platzieren eines Dinos beginnt.
Nach sechs Runden sind alle Spielerhände leer. Erneut zieht ihr nacheinander sechs Dinos aus dem Sack. Es folgen weitere Spielrunden, bis schließlich in jedem Zoo genau zwölf Dinos ein neues Zuhause gefunden haben.
Die Platzierungsregeln:
Für jedes Gehege im Draftosaurus-Zoo gilt eine bestimmte „Hausordnung”. Im Wald der Gleichartigen dürfen beispielsweise nur Dinosaurier derselben Spezies platziert werden, und zwar von links nach rechts. Oder in der Ebene der Vielfalt dürft ihr nur Dinos unterschiedlicher Spezies absetzen, ebenfalls von links nach rechts. Und in der Prärie der Verliebten sind alle Spezies erlaubt. Am Ende der Partie gewährt dieses Gehege fünf Siegpunkte für jedes Dinosaurierpaar der gleichen Spezies.
Gut sichtbar unter jedem Gehege sind die Siegpunkte verzeichnet. Platziert umsichtig und vorausschauend, um möglichst viele Punkte am Ende des Spiels einzusammeln. Ein wenig Glück benötigt ihr auch, um zur richtigen Zeit die richtigen Dinos vom Nachbarn überreicht zu bekommen.
Und dann muss auch noch der Regelwürfel eine passende Bedingung für euch anzeigen:
- Das Café-Symbol bedeutet, dass ihr den nächsten Dino nur in die Gehege auf der linken Seite eures Tableau platzieren dürft.
- Das Toilettensymbol hat zur Folge, dass der nächste Dino nur in einem der drei Gehege rechts auf dem Tableau leben darf.
Jede Würfelseite kommt mit einer kleinen Zusatzbedingung daher und macht euch hin und wieder einen Strich durch die Planung. Mitunter könnt oder wollt ihr in keines der vorhandenen Gehege platzieren, dann bleibt nur noch der Fluss! Nein, ihr müsst dann keinen Dino im Wasser ersäufen; der Fluss dient als Sammelbecken für alle Tiere, die sonst nirgendwo untergekommen sind. Immerhin einen Siegpunkt gibt das zum Schluss pro Tier im Wasser.
Draftosaurus: Das Spielende
Nach zwei Spielphasen endet das Spiel. Jeder Spieler hat dann zweimal je sechs Dinos aus dem Säckchen gezogen und nach dem Würfeln, Platzieren und Herumreichen der Holzfiguren insgesamt zwölf Saurier in seinem Zoo stehen. Nun folgt die Endwertung, bei der ihr die Punkte für jedes eurer Gehege zusammenaddiert. T-Rexe zählen übrigens je einen Punkt extra.
Meinung und Fazit
Draftosaurus ist eines dieser wunderbaren Familienspiele, die wir immer wieder gerne aus dem Regal ziehen. Als kurzweiliger Mix mit Drafting-, Würfel- und Worker Placement-Elementen kommt es bei Groß und Klein gut an. Die Altersangabe ab acht Jahren passt, weil jüngere Kinder zwar vom Würfelglück profitieren können, aber wegen der taktischen Erfordernisse noch nicht auf Augenhöhe mitspielen.
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Erst nach und nach wird für jeden Spieler klar, welche Strategie zum Erfolg, sprich: zu vielen Siegpunkten führt. Ein prüfender Blick auf die Tableaus der anderen ist jederzeit sinnvoll. So bekommt ihr mit, wie viele Dinos einer bestimmten Spezies bereits platziert wurden und wie viele ergo noch im Umlauf sind. Lohnt es sich also, ein großes Gehege mit Dinos derselben Farbe anzulegen? Manchmal eher nicht…
Jederzeit kann es passieren, dass ihr diesen einen Wunsch-Dino endlich in der Hand haltet, aber der folgende Würfelwurf einen Strich durch eure Planung macht. Fies, wer diesen Saurier dann lieber im eigenen Fluss ablegt, statt ihn dem Nachbarn links zu überlassen.
Das Spielmaterial ist großartig illustriert und die kleinen Meeple-Dinos sorgen beim ersten Auspacken für einige Ohs und Ahs. Einziges Manko ist der viel zu klein dimensionierte Nachziehsack, in den nicht mal Hände von Achtjährigen passen. Wie das passieren konnte, bleibt das Geheimnis der Verlagsredaktion. Immerhin kündigte Boardgame Box an, dieses Problem bei der zweiten Auflage ab Ende 2019 zu beheben. In der Zwischenzeit haben wir uns einfach mit einem größeren Stoffsäckchen beholfen.
Draftosaurus ist von vorne bis hinten gut durchdacht. Die Platzierungs- und Wertungsregeln sind nach spätestens zwei Partien allen Spielern geläufig. Auch das trägt zur hohen Wiederspiellust bei.
Besonders erfreulich, dass die Autoren beide Seiten der Zoo-Tableaus nutzen und eine Sommer- sowie eine verschneite Winterseite anbieten. Die Winterseite hat nochmal sechs neue Gehegearten mit eigenen Regeln. Damit wir uns nicht vor dem Spiel auf eine Seite einigen müssen, spielen wir grundsätzlich zunächst die Sommerseite. Anschließend folgt eine Runde auf der Winterseite. Sieger ist der Spieler mit den meisten Punkten aus beiden „Halbzeiten”!
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