Ein Buch mit abenteuerlichen Aufgaben, eine Sanduhr und 100 Gegenstandskarten: „Der Abenteuer Club“ (Piatnik) ist ein kooperatives Assoziationsspiel für Familien. Wir haben es ausführlich getestet.
„Es ist der Anfang der Sommerferien und wie jedes Jahr hat euch Colonel Bixby zur historischen Eisenbahnfahrt durch den Huckabee Canyon eingeladen.“ Mit diesen Worten startet die erste von zwölf Geschichten im Abenteuer Club. Die Autoren Mathias Spaan und Henrik Havighorst haben sich stimmige Rahmenhandlungen ausgedacht, die im Wilden Westen spielen, von Piraten handeln oder in spukende Häuser führen. In jedem Abenteuer warten fünf Aufgaben auf uns, die wir lösen müssen, bevor wir zum nächsten Kapitel wechseln.
Der Abenteuer Club: Spielablauf
Eine:r von uns am Tisch liest das Kapitel und die zugehörige Aufgabe laut vor. Nun ist die linke Tischnachbarin gefordert. Wie alle Mitspieler hat sie vorab zehn Handkarten vom Nachziehstapel erhalten. Auf jeder Karte ist genau ein Gegenstand abgebildet, zum Beispiel eine Bratpfanne, eine Trillerpfeife, ein Seil, Klopapier, eine fleischfressende Pflanze usw.
Die Spielerin wählt unter Zeitdruck genau zwei Gegenstände aus, die sich ihrer Meinung nach am besten zur Lösung der Aufgabe eignen. Diese beiden Gegenstände schreibt sie mit dem abwischbaren Stift auf die Schreibtafel und legt sie verdeckt vor sich ab. Anschließend wählt sie drei weitere Gegenstände, die sich ihrer Meinung nach am schlechtesten zur Lösung der Aufgabe eignen.
Die fünf ausgewählten Karten legt sie in zufälliger Reihenfolge offen in der Tischmitte aus. Nun dürfen alle gemeinsam diskutieren und versuchen, den assoziativen Gedanken und Ideen ihrer Mitspielerin zu folgen. Schafft es die Gruppe, die beiden richtigen Karten erraten? Nur wenn das gelingt, geht es weiter zum nächsten Kapitel. Ansonsten heißt es: Irgendwer am Tisch muss es nochmal versuchen und seinerseits zwei plus drei Handkarten auslegen…
Der Abenteuer Club: Fazit und Wertung
2018 erschien auf der SPIEL in Essen ein assoziatives Kartenspiel, das zunächst als Geheimtipp galt und kurz darauf ebenso beliebt wie ausverkauft war. In „Belratti“ (Testbericht auf Brettspielelust lesen) versuchten wir, die Plagiate des gleichnamigen Kunstfälschers zu entlarven. Dazu wählten wir möglichst passende Gegenstandskarten aus unserer Hand aus, die zu den beiden Tischkarten passten. Vier willkürliche Karten vom Nachziehstapel kamen noch hinzu, ehe die Mitspielenden losdiskutierten.
Ein großer Spaß, an den „Der Abenteuer Club“ nahtlos anknüpft. Dank des beiliegenden Geschichtenbuchs assoziieren sich zwei bis fünf Spielende durch insgesamt 60 Aufgaben. Wie lässt sich eine rasende Lokomotive stoppen oder ein Leuchtturm erklimmen? Womit kann eine Schwimmhilfe gebaut oder eine Bombe entschärft werden? Selten sind die eigenen Handkarten ein Selbstläufer, um solche Fragen zu beantworten. Wer fantasievoll ist und gelegentlich um die Ecke denkt, wird eine brauchbare Lösung finden. Nur: Kommen die anderen auch darauf, was man ausgeheckt hat?
Der Abenteuer Club ist ein besonders kreatives Familienspiel ab acht Jahren, da es keine festen Lösungen gibt. Jede Partie verläuft aufgrund der zufälligen Handkarten anders, selbst wenn man dasselbe Kapitel mehrmals hintereinander spielt. Oder spielen muss, weil die erratenen Gegenstände falsch gewesen sind. Langweilig war das bei uns bislang nie.
Der Abenteuer Club – auf einen Blick
Empfehlenswert für große und kleine Spielefans mit Vorstellungskraft: Der Abenteuer Club ist ein unterhaltsames Assoziationsspiel, bei dem man gelegentlich um die Ecke denken muss.
Mathias Spaan, Henrik Havighorst | Piatnik | 2022 | 2 bis 5 Personen | ab 8 Jahren | 30 Minuten
Hinweis: Wertungen vergeben wir im Bereich 0 bis 4 Sternen. Spiele mit 0-1,5 Sternen sind sind schlecht, mit 2 bis 2,5 Sternen durchschnittlich. Ab 3 Sternen beginnen die empfehlenswerten Spiele. Nur außergewöhnliche Titel erhalten 4 Sterne („Four-Star Game“).