Bei Colour Square tragt ihr Würfelergebnisse in farbige Felder auf eurem Spielzettel ein. Etwas Kopfrechnen ist vonnöten: Ihr punktet immer, sobald vier farbige Ecken zusammenaddiert die Ziffer in der Mitte eines Bereichs ergeben.
Colour Square: So wird es gespielt
Im „Roll and Write“-Spiel Colour Square (SPIEL DAS!) schnappen sich bis zu sechs Spieler einen Zettel des dicken Blocks. Auf ihm findet ihr 16 so genannte „Squares“, die aus je vier farbigen Ecken bestehen. Sie sind rot, gelb, blau und grün und in jede Ecke könnt ihr im Spielverlauf eine gewürfelte Zahl eintragen. In der Mitte seht ihr die zugehörige Zielzahl jedes Squares. Diese solltet ihr mit den vier eingetragenen Werten in Summe exakt treffen.
Wenn du als aktiver Spieler an der Reihe bist, würfelst du einmal mit den vier farbigen und dem weißen Sechsseiter. Dann wählst du zwei der bunten Würfel aus, um eigene Felder auszufüllen. Das heißt zum Beispiel, du trägst eine rote Zwei in ein beliebiges freies rotes Kästchen ein. Alle anderen, die nicht an der Reihe sind, müssen als passive Spieler den weißen Würfel an einer Stelle ihrer Wahl eintragen.
Sobald jemand das letzte Kästchen eines Squares ausfüllt und alle Zahlen addiert genau die Zahl in der Mitte ergeben, markiert er es und zeichnet einen Kreis um die Zahl. Am Ende winken dafür Pluspunkte in Höhe der Zielzahl. Alle anderen Spieler müssen dieses Kästchen jetzt durchstreichen und dürfen hier keine Werte mehr hinschreiben.
Natürlich kann (und wird) es vorkommen, dass ihr notgedrungen Ziffern eintragt und das Ergebnis nicht mit der Zielzahl übereinstimmt. Dann streicht ihr das betreffende Square durch und notiert am Spielende dafür zehn Minuspunkte.
Ebenfalls Minuspunkte bringen die beiden Joker ein: Möchte man eine Zahl nicht eintragen, stehen für die gesamte Partie zwei Joker-Felder zur Verfügung, in die man dann eine nicht gewünschte Würfelzahl schreiben darf.
Das Spiel endet, sobald ein Spieler keine Zahlen mehr eintragen kann. Dann zählt jeder alle Plus- und Minuspunkte auf seinem Spielzettel zusammen. Übrigens bekommt man noch Bonuspunkte für Squares, die man nebeneinander vervollständigt hat. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt das Spiel.
Colour Square: Fazit und Wertung
Colour Square sieht auf den ersten Blick wie ein typisches „Roll and Write“ á la Qwixx oder Ganz schön clever aus. Es bleibt abstrakt und kommt ohne Thema aus, nutzt den Wechsel zwischen aktiven und passiven Spielern und ist dank eines kompakten Regelwerks sehr zugänglich. Dadurch gelingt der Spieleinstieg problemlos und hält durch die geringe Downtime alle am Tisch bei Laune.
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Erst auf den zweiten Blick werden die besonderen Herausforderungen und taktischen Möglichkeiten in diesem Familienwürfelspiel deutlich. Ohne Kopfrechnen (im Zahlenraum bis 24) kommt man bei Colour Square nicht weit. Und man sollte die eingetragenen Ziffern auf seinem Spielzettel stets so clever verteilen, dass viele Möglichkeiten zum Summieren erhalten bleiben. Klar, die Zielzahl 4 lässt sich nur durch vier Einser treffen, die 24 bloß mit vier Sechsern. Aber alle Zahlen dazwischen sind flexibel und anhand verschiedener Summanden erreichbar.
Gerade für Grundschulkinder ist der Umgang mit solchen Zahlen eine sinnvolle Lernhilfe. Je nach Neigung und Können wird das Überprüfen oder Nachrechnen auf dem eigenen Spielzettel aber etwas dauern und den Spielfluss ausbremsen. Problematisch ist das nicht, allerdings dauerte manche Partei bei uns dadurch länger als die anvisierten 20 Minuten. Wer mit Kopfrechnen gar nichts anfangen kann, wird mit Colour Square allerdings nicht warm.
Das Spiel ist einfach, übersichtlich und praktisch auch für unterwegs. Auf der Rückseite jedes Spielzettels ist eine Variante für Fortgeschrittene enthalten. Hier sind mitunter keine exakten Zielzahlen vermerkt, sondern Zahlenbereiche, zum Beispiel sollen die vier Summanden eine Summe zwischen 14 und 18 ergeben. Einen erhöhten Schwierigkeitsgrad haben wir in dieser Variante insgesamt nicht erkennen können, weil die Bereiche sogar leichter zu erreichen sind als exakte Werte.
Schade, dass es in Colour Suqare keine Möglichkeiten der Würfel-Manipulation oder Bonus-Spielzüge gibt, wie man sie aus vielen Roll & Write-Spielen kennt. So bleibt man gerade zum Spielende hin, wenn nur noch wenige freie Ecken auf dem Zettel vorhanden sind, stark vom Würfelglück abhängig. Anders als etwa die Clever-Reihe setzt das Spiel allerdings auch nicht auf die Kenner-Zielgruppe, sondern auf Familien (gerne mit Schulkindern). Insofern passt der einfache Spielablauf und motiviert zu neuen Partien. Vielleicht nicht jeden Tag, aber es bleibt bei uns in Griffweite im Regal stehen.
Colour Square – auf einen Blick
Colour Square ist ein familientaugliches, glücklastiges Würfelspiel. Wenige Regeln erleichtern den schnellen Spieleinstieg. Aber: Ohne Kopfrechnen geht hier nichts.
Autor: Patrick Katona, Illustration: Christian Schaarschmidt | SPIEL DAS! VERLAG | 2023 | 1 bis 6 Personen | ab 8 Jahren | bis 20 Minuten
Pro
- einfache Regeln
- familientaugliches Roll and Write
- geringe Downtime
- guter Solomodus
- dicker Block mit Spielzetteln
Contra
- sehr glücklastig, da keine „Manipulation“ von Würfelergebnissen möglich ist
Hinweis: Wertungen vergeben wir im Bereich 0 bis 4 Sternen. Spiele mit 0-1,5 Sternen sind sind schlecht, mit 2 bis 2,5 Sternen durchschnittlich. Ab 3 Sternen beginnen die empfehlenswerten Spiele. Nur außergewöhnliche Titel erhalten 4 Sterne („Four-Star Game“).