Camargue

Camargue ist ein einfaches Legespiel für zwei bis sechs Spieler, bei dem durch das Auslegen von Landschaftsplättchen die gleichnamige südfranzösische Region entsteht.

Camargue

Camargue: So wird es gespielt

Das Brettspiel „Camargue“ lässt euch gemeinsam die berühmte Landschaft der Camargue erschaffen, die für ihre vielseitige Flora und Fauna bekannt ist. Ziel des Spiels ist es, durch das geschickte Legen von Landschaftsplättchen eine möglichst große und zusammenhängende Landschaft aufzubauen, um so Punkte zu sammeln. Je größer eine Fläche eines bestimmten Landschaftstyps wird, desto mehr Punkte kann man dafür erhalten.

Zu Beginn des Spiels nimmt jeder Spieler ein Punktetableau, auf dem er seine erspielten Punkte mitzählen wird. Ein Startplättchen mit einem Wappen wird in der Mitte des Tisches ausgelegt und gibt die Ausrichtung der Landschaftsplättchen für den weiteren Spielverlauf vor. Die Spieler ziehen jeweils drei Plättchen, die sie vor den Mitspielern geheim halten. Diese Plättchen zeigen verschiedene Landschaftstypen wie Dorf, Wasser, Getreide, Wald oder Lavendel. Die Landschaftsplättchen müssen entsprechend der Wappen auf der Karte ausgelegt werden, sodass das Wappen stets in der gleichen Ecke platziert wird. Die restlichen Plättchen werden verdeckt in Stapeln bereitgelegt, aus denen die Spieler nachziehen können.

Das Spiel verläuft rundenbasiert. Wenn ein Spieler an der Reihe ist, kann er ein Landschaftsplättchen an die bereits ausgelegte Landschaft anlegen. Hierbei gibt es einige Legeregeln zu beachten: Ein Landschaftsplättchen muss immer mindestens eine Kante mit einem bereits ausgelegten Plättchen teilen. Diagonal anlegen ist nicht erlaubt. Zudem darf das Plättchen keinen bestehenden Weg abschneiden, sondern muss diesen fortsetzen. Ist ein Plättchen angelegt, zählt der Spieler die Fläche der angrenzenden Plättchen des gleichen Landschaftstyps. Diese Fläche wird dann mit der Anzahl der Kanten multipliziert, die das angelegte Plättchen berührt. Das Ergebnis bestimmt die Punkte, die der Spieler für seinen Zug erhält.

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Eine Besonderheit des Spiels sind die sogenannten Helferplättchen. Diese Plättchen können ebenfalls während des Zuges eines Spielers ausgespielt werden und bringen sofort 10 Punkte. Helferplättchen können jedoch auch außerhalb des eigenen Zuges gespielt werden, wenn ein Mitspieler ein Landschaftsplättchen anlegt, das mit einem eigenen Helferplättchen übereinstimmt. Der Spieler, der das Helferplättchen ausspielt, erhält dann dieselbe Punktzahl wie der Mitspieler. Diese Helferplättchen können jedoch nur einmal genutzt werden, bevor sie aus dem Spiel genommen werden.

Eine weitere Besonderheit des Spiels betrifft Situationen, in denen ein Spieler kein passendes Plättchen zum Anlegen hat. In diesem Fall kann er ein „Notfallplättchen“ verwenden, das ohne Einhaltung der üblichen Legeregeln angelegt wird, jedoch weiterhin keinen Weg abschneiden darf. Das Spiel endet, wenn alle Landschaftsplättchen aus den Nachziehstapeln gespielt wurden. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt das Spiel.

Camargue: Fazit und Wertung

Das Setting von Camargue weckt schnell Assoziationen zu einem modernen Klassiker: ein Legespiel mit quadratischen Plättchen, Landschaftsaufbau, mehreren Spielern und angesiedelt in einer südfranzösischen Region, die mit dem Buchstaben C beginnt. Doch trotz des ersten Eindrucks geht das Spiel einen eigenen Weg und hat wenig mit Carcassonne zu tun. Das von Timo Diegel entwickelte und von Abacusspiele veröffentlichte Legespiel ist ein zugängliches Familienspiel mit wenigen, leicht verständlichen Regeln, das bis zu sechs Spieler zusammenbringt.

Im Kern steht das Ausspielen und Anlegen von Landschaftsplättchen, gefolgt von einer sofortigen Wertung. Die Einfachheit des Mechanismus macht den Einstieg besonders leicht. Eine interessante Wendung bringen die Helferplättchen, die es ermöglichen, auch außerhalb des eigenen Zuges Punkte zu erzielen – wer sie zum richtigen Zeitpunkt während des Zuges eines Mitspielers auf den Tisch legt, erhält dieselbe Punktzahl wie sein Gegenüber.

  • Spannendes Legespiel
  • Einfache Regeln
  • Für 2 bis 6 Personen
  • wunderschöne Illustrationen von Michael Menzel

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Leider bleibt Camargue ansonsten ohne zündende Ideen, um den Spielverlauf nachzuwürzen. Die Runden plätschern dahin, beim Anlegen empfindet man kaum Bindung zum Geschehen auf den Spieltisch. Da die Landschaft allen gehört und kein Spieler exklusive Bereiche kontrolliert, entsteht wenig strategische Tiefe. Entscheidungen basieren oft auf den unmittelbaren Gegebenheiten des Spielplans, wodurch langfristige Planung oder Taktik kaum eine Rolle spielen. Zwar entsteht eine schöne Landschaft, doch das Spielgeschehen selbst bleibt eher gemächlich und bietet wenig Spannung.

Camargue ist daher eher ein entspannter, abstrakter Landschaftsbauer, der sich vor allem durch seine visuelle Gestaltung und seine leichten Regeln auszeichnet, jedoch ohne große Überraschungen oder Spannungsmomente auskommt.


Camargue – auf einen Blick

Title

Plättchen legen und eine französische Landschaft gestalten: Camargue ist ein einfaches Familienspiel, dem aber das gewisse Etwas fehlt. Zudem bleibt der taktische oder strategische Einfluss auf das Spielgeschehen sehr begrenzt.

Autor: Timo Diegel, Illustration: Michael Menzel | Abacusspiele | 2024 | 2 bis 6 Personen | ab 8 Jahren | bis 45 Minuten

Pro

  • einfach Legeregeln
  • hübsch illustriert

Contra

  • wenig Spieltiefe
  • kaum Einfluss auf das eigene Handeln
  • fehlender Spannungsbogen

Hinweis: Wertungen vergeben wir im Bereich 0 bis 4 Sternen. Spiele mit 0-1,5 Sternen sind sind schlecht, mit 2 bis 2,5 Sternen durchschnittlich. Ab 3 Sternen beginnen die empfehlenswerten Spiele. Nur außergewöhnliche Titel erhalten 4 Sterne („Four-Star Game“).


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