In Birdie sammelt ihr über zwei Durchgänge Vogelkarten und legt sie in der besten Reihenfolge auf euren verdeckten Wertungsstapel, um viele Punkte zu machen.

Birdie: So wird es gespielt
Im Merk- und Sammelspiel Birdie dreht sich alles um das geschickte Ablegen von Vogelkarten, wobei die richtige Reihenfolge entscheidend ist. Nachschauen ist tabu: Einmal abgelegte Karten bleiben bis zur Wertung verborgen, was euer Erinnerungsvermögen auf die Probe stellt.
Zunächst wird der Vogelkartenstapel gemischt, aus dem zwei bis vier Spielende später Karten einsammeln können. Die Stopp-Karte im Stapel markiert das unvorhersehbare Ende einer Runde, was Spannung ins Spiel bringt. Jeder startet mit zwei Karten auf der Hand und muss gut abwägen, welche Karten er wann sammelt und ablegt. Alle Karten zeigen in der oberen Hälfte eine bestimmte Vogelart und in der unteren eine der vier Jahreszeiten.
Drei Optionen in jedem Zug
Der Spielablauf bei Birdie verläuft über zwei Durchgänge. In jedem Zug stehen den Spielern drei Optionen offen:
- eine Karte aus der Auslage auf die Hand nehmen,
- zwei Karten aus der Auslage nehmen und zusammen mit einer beliebigen Anzahl Handkarten in beliebiger Reihenfolge verdeckt in den eigenen Wertungsstapel legen oder
- passen.
Das Besondere daran: Wer früh passt, kassiert zwar (mehr) Extrapunkte, doch gleichzeitig verzichtet man auf weitere Karten, die später wertvoll sein könnten.


Fragen, die man sich jederzeit stellen muss bei Birdie: Setzt man auf ein vielseitiges Vogelportfolio (es gibt: Rotkehlchen, Eulen, Spechte und Tauben) oder spezialisiert man sich auf bestimmte Arten und Jahreszeiten? Die Vogelkarten bringen nämlich nicht nur Punkte für ihre Art oder Jahreszeit, sondern können mit ihren Spezialfähigkeiten auch die eigenen Wertungsstrategien beeinflussen.
Das Rotkehlchen erlaubt es, eine zusätzliche Karte zu ziehen und in die eigene Reihe einzufügen. Der Specht gestattet es, eine bereits gesammelte Karte innerhalb der eigenen Reihe zu verschieben. Die Eule kann eine niedrige Wertung aus der aktuellen Runde auf dem Spielertableau wiederholen, allerdings mit begrenztem Maximalwert. Die Taube ermöglicht es, anstelle einer regulären Wertung ein Set zu entfernen und stattdessen zwei Bonusfelder anzukreuzen. Diese Fähigkeiten können den Spielverlauf erheblich beeinflussen und erfordern eine vorausschauende Planung.
Das Gedächtnis spielt eine große Rolle, denn Karten im Wertungsstapel dürfen nicht mehr angesehen werden. Memoryerfahrene Personen merken sich also genau, welche Kombinationen sie bereits gesammelt haben, um die maximalen Punkte herauszuholen. Gerade in der Schlussphase eines Durchgangs entstehen spannende Momente, wenn Spieler überlegen, ob sie noch eine Karte nehmen oder lieber passen sollen.
Die Wertung belohnt nicht nur geschicktes Sammeln, sondern auch vorausschauendes Planen. Punkte gibt es für Sets aus benachbarten Reihen aus Vogelarten oder Jahreszeiten, für das geschickte Timing beim Passen und für Trophäen, die für die jeweils höchste Punktzahl jeder Vogelart verliehen werden. Die Spieler müssen abwägen, wann sie Karten sichern und wann sie das Risiko eingehen, weiterzusammeln.
Notiert werden alle Punkte nach jeder Runde auf einem wiederbeschreibbaren Tableau. Wer nach zwei Runden die meisten Punkte gesammelt hat, gewinnt.
Birdie: Fazit und Wertung
Brettspiele mit Vögeln hatten wir in den vergangenen Jahren einige auf dem Spieltisch. Neben Flügelschlag konnten uns auch kleinere Familien- und Kartenspiele wie Cubirds, Piepmatz oder Fasanerie überzeugen. Birdie von Game Factory reiht sich nahtlos in diese Liste ein und dürfte ebenfalls ein Dauerbrenner in unserer Spielrunde werden.
Birdie sieht nicht nur klasse aus (Karten-Artwork von Stefano Tartarotti!), sondern besticht durch eine klare, einsteigerfreundliche und familiengerechte Mischung aus Taktik, Gedächtnistraining und Timing. Die Mechanik ist zugänglich, aber dennoch anspruchsvoll genug, um sowohl Kinder als auch Erwachsene zu fordern. Und wir wissen ja alle: Gerade bei Memory-Aufgaben haben die Kleinen oft die Nase vorn.
- BIRDIE aus der Fluffy Animals Reihe ist ein federleichtes Merkspiel für die ganze Familie. Sammle Sets aus Vögeln und Jahreszeiten und merke dir diese gut.
- Die Reihenfolge, in der du deine Sets ablegst, ist dabei entscheidend. Allerdings darfst du dir deinen Ablagestapel nicht anschauen!
- Manipuliere deinen Stapel mit den Fähigkeiten der Vögel und sammle punktereiche Trophäen für deinen Sieg. BIRDIE ist auch sehr gut zu zweit spielbar!
- Anzahl Spieler: 2 - 4, Spieldauer: ca. 30 Minuten. Empfohlenes Alter: ab 8 Jahren
- Aus dem Hause GAME FACTORY - SPIELE FÜR FAMILY & FRIENDS.
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Dabei ist Birdie keineswegs ein Kinderspiel. Die empfohlene Altersangabe ab acht Jahren ist gut gewählt, denn neben Sammeln und Merken spielt auch das richtige Timing eine zentrale Rolle. Welche Karten ich auf der Hand behalte, um später die Spezialwertungen der einzelnen Vogelarten zu nutzen, ist ebenso wichtig wie der optimale Zeitpunkt, um aus der Runde auszusteigen. Steigt man zu früh aus, verpasst man mitunter wertvolle Karten; wartet man zu lange, entgehen einem die Extrapunkte fürs Passen.

Natürlich spielt auch der Glücksfaktor eine Rolle. Wenn die Auslage mehrfach keine passenden Karten bereithält, kann man das nicht beeinflussen. Dennoch bietet Birdie durch die Vielzahl an Kartenkombinationen und strategischen Entscheidungen viel Abwechslung – auch nach mehreren Partien. Das Material ist hochwertig, lediglich die abwischbaren Spielertableaus hätten etwas größer ausfallen können.
Fazit: Ein neues Vogelspiel ist in unsere Sammlung eingezogen – und es wird sicher noch lange dort bleiben!
Birdie – auf einen Blick

Wer auf der Suche nach einem familienfreundlichen Kartenspiel mit cleveren Mechanismen ist, wird mit Birdie definitiv seine Freude haben. Das Merk- und Sammelspiel hat uns gut gefallen!
Autor: David Spada, Illustration: Stefano Tartarotti | 2025 | Game Factory | 2 bis 4 Personen | ab 8 Jahren | bis 30 Minuten
Pro
- sympathisches Merk- und Sammelspiel
- sehr familientauglich
- optisch tolle Vogelkarten
Contra
- Spielertableaus zu klein und voll, daher unübersichtlich
Hinweis: Wertungen vergeben wir im Bereich 0 bis 4 Sternen. Spiele mit 0-1,5 Sternen sind sind schlecht, mit 2 bis 2,5 Sternen durchschnittlich. Ab 3 Sternen beginnen die empfehlenswerten Spiele. Nur außergewöhnliche Titel erhalten 4 Sterne („Four-Star Game“).