7 Wonders Architects

Im Jahr 2011 wurde „7 Wonders“ zum ersten Kennerspiel des Jahres gekürt. Rund zehn Jahre später bringt Autor Antoine Bauza eine familientaugliche Version an den Start: Wir haben „7 Wonders Architects“ getestet.

7 Wonders Architects Familienspiel Rezension Spiel Test
Nur Zeus Kopf fehlt noch: In 7 Wonders Architects baut ihr sieben Weltwunder nach.

7 Wonders ist ein Mega-Seller: Nach Angaben des belgischen Verlags Repos Production gingen bislang mehr als zwei Millionen Exemplare über die (digitalen) Ladentheken der Welt. Ziel in dem vielfach prämierten Brettspiel ist es, in rund 30 Minuten eine antike Stadt aufzubauen, von ihrem ersten Stein bis zum höchsten Turm.

7 Wonders Architects greift das Kernthema auf und reduziert Abläufe und Komplexität, um daraus ein Spiel für Familien bzw. Wenigspieler zu machen. Wie gut funktioniert das?

7 Wonders Architects: So wird es gespielt

Auch in 7 Wonders Architects (im Vertrieb von Asmodee) erlangen die beste Baumeisterin und der cleverste Stratege viele Siegpunkte. Zwei bis sieben Personen können mitspielen, eine Partie umfasst mehrere Runden und dauert meist eine knappe halbe Stunde. Wer am Zug ist, wählt eine von drei verfügbaren Karten: die offene vom obersten Deck der rechten oder linken Nachbar:in oder die oberste verdeckte Karte vom Nachziehstapel.

Diese Karten helfen, Ressourcen für den Bau eures eigenen Weltwunders zu sammeln, wissenschaftliche Entdeckungen zu machen oder Konflikte mit euren Nachbarn auszutragen. Graue Karten sind Ressourcen, die ihr für den Bau eures Weltwunders einsetzen könnt. Die Münzen auf den gelben Karten dienen als Joker, weil ihr sie als beliebige Ressourcen nutzen könnt. Über blaue Karten erhaltet ihr direkt Siegpunkte. Grüne Karten geben Wissenschaftssymbole, mit denen ihr Fortschrittsmarker mit besonderen Fähigkeiten erhalten könnt. Rote Karten rüsten euch mit Schilden aus, die eure Militärstärke für den Konflikt gegen die Tischnachbarn erhöhen.

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Das eigene Weltwunder besteht aus mehreren Bauabschnitten. Für deren Vollendung benötigt ihr zum Beispiel drei gleiche Ressourcenkarten oder drei unterschiedliche usw. Habt ihr sie beisammen, wandern die Karten auf den Ablagestapel, ihr dürft den Bauabschnitt auf die fertige Seite drehen und erhaltet Siegpunkte oder nutzt zusätzliche Effekte.

Die Partie endet, sobald ein Weltwunder vollständig gebaut wurde. Wer dann die meisten Punkte hat, gewinnt.

7 Wonders Architects: Fazit und Wertung

7 Wonders Architects klingt nicht nur einfach, sondern spielt sich auch so. Dennoch wirkt der Spielablauf nie banal oder langweilig, im Gegenteil: Gerade Familien oder Ab-und-Zu-Brettspieler führt es elegant an die Drafting-Mechanik heran und bleibt angenehm kurz in der Spielzeit.

Ein Vergleich zum großen Bruder 7 Wonders macht an dieser Stelle keinen Sinn, denn die „Architects“ werben um eine ganz andere Zielgruppe. Und wer mit dem Kennerspiel glücklich ist, dürfte diese Variante kaum in den Blick nehmen.

Die Anleitung von „7 Wonders Architects“ ist präzise formuliert und übersichtlich gestaltet. Sobald sich eine Person vorab eingelesen hat, kommt jede Gruppe schnell ans Spielen. Und was ist das für eine Freude beim Auspacken des Spielmaterials: Kartendecks und die Weltwunderteile sind in sieben Schachteln perfekt verstaut, das allgemeine Zubehör steckt in einer achten Box ­– selten war der Aufbau eines Brettspiels entspannter.

  • Ideal als Geschenk
  • Euer Weltwunder wird Abschnitt für Abschnitt von unten nach oben gebaut. Zahlt die Baukosten der einzelnen Abschnitte und sobald einer sein Weltwunder vollständig ausgebaut hat, endet das Spiel
  • Ideale Unterstützung für Spiel und Phantasie

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Die opulente Schale darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass im Kern ein Brettspiel steckt, das nach einer Handvoll Partien nicht mehr viel Neues zu bieten hat. Offene Karte rechts oder links ziehen (manchmal muss es auch die blinde Karte vom Nachziehstapel sein), sammeln und das eigene Weltwunder vergrößern. Freilich ist ein nicht zu unterschätzender Glücksanteil dabei, welche Karten gerade verfügbar sind.

7 Wonders Architects Familienspiel Rezension
Praktische Schachteln verstauen das Spielmaterial für jede Person

Dennoch bleibt eine gewisse strategische Ausrichtung möglich ­– und sinnvoll: Manche Spieler ziehen ihr Weltwunder so schnell wie möglich hoch (löst das Spielende aus und man hat einen größeren Stock an Siegpunkten sicher), andere legen Wert auf viele Schilde, um im Konfliktfall die beiden Tischnachbarn zu schlagen und jedes Mal drei Siegpunkte zu kassieren (wer mehr Schilde hat, gewinnt den Kampf). Wir hatten schon Partien, in denen die Person gewann, die sie die meisten blauen Karten (direkte Siegpunkte!) unter den Nagel gerissen hatte.

7 Wonders Architects hat das Potenzial, viele verschiedene Spielrunden abzuholen, und funktioniert in jeder Personenzahl. Es ist schnell gespielt und kann ohne großen Aufwand auf den Spieltisch gebracht werden. Trotz fehlender Höhepunkte im Spielablauf bietet Antoine Bauzas Familienspiel genug Wettrenn-Charakter beim Errichten von bis zu sieben Weltwundern.


7 Wonders Architects – auf einen Blick

7 Wonders Architects klingt nicht nur einfach, sondern spielt sich auch so. Dennoch wirkt der Spielablauf nie banal oder langweilig, im Gegenteil: Gerade Familien oder Ab-und-Zu-Brettspieler führt es elegant an die Drafting-Mechanik heran und bleibt angenehm kurz in der Spielzeit.

Autor: Antoine Bauza, Illustration: Etienne Hebinger | Repos Production, Asmodee | 2022 | 2 bis 7 Personen | ab 8 Jahren | bis 30 Minuten

Pro

  • einfaches und zugängliches Familienspiel
  • funktioniert in vielen Spielrunden und Gruppengrößen
  • sehr hochwertiges Spielmaterial

Contra

  • nach mehreren Partien hat man alles gesehen
  • hoher Glücksfaktor bei den verfügbaren Karten

Hinweis: Wertungen vergeben wir im Bereich 0 bis 4 Sternen. Spiele mit 0-1,5 Sternen sind sind schlecht, mit 2 bis 2,5 Sternen durchschnittlich. Ab 3 Sternen beginnen die empfehlenswerten Spiele. Nur außergewöhnliche Titel erhalten 4 Sterne („Four-Star Game“).


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