In Pappy Winchester ersteigert ihr die Parzellen zur Zeit des Wilden Westens. Wer am Ende die lukrativsten Grundstücke besitzt und ordentlich Kasse gemacht hat, gewinnt das Spiel. Wir haben die Blue-Orange-Neuheit von der SPIEL 19 ausprobiert.
Pappy, das Familienoberhaupt, ist gestorben. Es heißt, das alte Schlitzohr war unfassbar reich und hat das Geld irgendwo in seinen Ländereien versteckt.
Ihr spielt als seine Erben darum, diese Gebiete durch Versteigerungen unter euch aufzuteilen, Schätze zu entdecken und dafür zu sorgen, dass sie in der Familie bleiben.
Pappy Winchester: Der Spielablauf
Auf dem Spielfeld im Wild-West-Stil sind 19 Parzellen verzeichnet: Wüsten, Prärien und Wälder. Jeder Spieler erhält mehrere tausend Dollar Startkapital und zehn Hutplättchen in seiner Spielfarbe. Dann zieht er noch zwei geheime Zielkarten, die bestimmte Aufgaben enthalten und sein Spielverhalten beeinflussen.
Nun startet die erste Auktion. Der Startspieler zieht nach dem Zufallsprinzip ein Parzellen-Plättchen. Dieses Gebiet steht nun zur Versteigerung. Beginnend mit dem Startspieler haben alle reihum die Wahl zwischen zwei Aktionen:
- Bieten: entweder durch Abgabe des ersten Gebots oder durch Überbieten des aktuellen Gebots um mindestens 1.000 Dollar.
- Passen: Wer schon gepasst hat, kann nicht wieder in die laufende Auktion einsteigen.
Die Auktion endet, sobald alle Spieler gepasst haben – bis auf einen. Dieser Spieler erwirbt die Parzelle und teilt seine Kaufsumme gleichmäßig in 1.000-Dollar-Scheinen unter den anderen Mitspielern auf. Der Rest bleibt als Trinkgeld auf dem Feld Saloon liegen.
So geht es weiter, bis alle 19 Parzellen verscherbelt wurden. Für jedes ersteigerte Gebiet erhält der Höchstbietende ein Bonusplättchen. Manchmal bringt ihm das einen Batzen Geldscheine aus dem Saloon ein, manchmal darf er die Eisenbahn oder das Schiff auf dem Spielfeld verschieben und dadurch den Wert angrenzender Parzellen verändern.
Pappy Winchester: Erster Eindruck
Zunächst einmal großes Kompliment an Blue Orange für die gelungene Präsentation von Pappy Winchester auf der SPIEL in Essen. Engagierte Spiele-Erklärer legten sich dort ins Zeug und machten im Cowboy-Kostüm Stimmung für das Wildwest-Spiel. Und auch die hübschen Illustrationen sowie die 3D-Pappmodelle tragen dazu bei, dass Pappy ein echter Hingucker ist.
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Leider, dass muss man klar sagen, bleibt der Spielspaß dabei auf der Strecke. Die Idee der Versteigerung von Parzellen ist im Grunde gelungen, bietet aber keine weitere Abwechslung im Laufe des Spiels. Sobald wir eine Partie beginnen, wissen wir schon, dass wir nun 19 Mal die gleiche Prozedur durchführen. Je nach Geheimzielen werden wir uns bei manchen Parzellen zurückhalten und bei manchen viele tausend Dollar bieten.
Wie viel Geld wir besitzen, halten wir zu jeder Zeit geheim (Dollars unterm Tisch in der Hand verstecken). Aber durch aufmerksames Mitrechnen ist es nicht so schwer, einen Überblick über den Reichtum der anderen zu behalten.
Wer Versteigerungsspiele mag, kann bei Pappy Winchester einen Blick riskieren. Wer eher vom Thema Wilder Westen angesprochen wird, greift zu anderen Alternativen.