Emerge

Zwei bis vier Spieler erforschen in „Emerge“ als Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eine neu entdeckte Inselkette. Flora und Fauna der Inseln entwickeln sich über acht Runden weiter – je vielfältiger sie am Ende sind, desto mehr Punkte winken.

Worum geht’s in Emerge?

„Emerge“ von Autor Adam DeYoung schipperte auf der SPIEL 23 in Essen leider unterm Radar, hat aber alles an Bord, was ein gefälliges und leicht zu lernendes Familienspiel braucht: jede Menge Holztiere, bunte Würfel, einen gemeinsamen Spielplan in der Tischmitte und das Trendthema Umwelt.

In jeder Runde von Emerge würfelt ihr die eigenen Sechsseiter und ordnet sie eurem Tableau zu, um Forschungsaktionen durchzuführen. Jeder beginnt mit demselben Forschungsbrett, aber im Laufe des Runden dürft ihr sie verändern und an eure Strategie anpassen. Ein Beispiel: Auf dem Starttableau sorgen zwei gewürfelte Zweier dafür, dass ihr eine Krabbe auf einer Insel entdeckt. Die Fünfer hingegen sind fürs Erforschen neuer, größerer Inselteile nützlich. Entscheidet ihr euch in dieser Runde dazu, vor allem Krabben zu finden, könnt ihr den Bereich der Fünfer mit einer Krabbenkarte abdecken. Nun habt ihr die Chance, nicht nur Zweier, sondern auch die Fünfer für Krabben zu verwenden.

Das Modifizieren und Manipulieren von Würfeln ist ein wichtiger Bestandteil von Emerge, ihr könnt zudem Token erwerben, mit denen bestimmte Spezialhandlungen möglich sind. Am Ende von acht Runden erhaltet ihr Punkte dafür, wie viele Inseln ihr gefunden habt, wie groß jede Insel ist, wie vielfältig deren Ökosystem ist und wie viele Forschungsziele erfüllt wurden. Diese acht Runden vergingen bei uns zügiger als gedacht, nach einer knappen Stunde ist das Schiff, das als Rundenanzeiger auf dem Spielfeld fungiert, am Zielort angekommen.

Emerge (Pandasaurus Games) schafft dank seines schönen Spielmaterials und trotz unspektakulären Ablaufs eine Wohlfühlatmosphäre am Tisch. Die Inseln wachsen mit dreidimensionalen Plättchen stufenweise aus dem Meer, ihr platziert in fester Reihenfolge zunächst eine Krabbe, anschließend eine Schildkröte und einen Seehund darauf – aber erst, nachdem auch eine Pflanze auf der Insel gewachsen ist.

Später zwitschern noch ein paar Vögelchen umher und landen auf eurem Eiland. Das erhöht die Punktzahl, dann am Spielende multipliziert ihr die Größe der Insel mit der Anzahl der Token, die darauf verweilen. Weil eure Tischnachbarn die Vögel durch das Ausspielen von Würfeln stibitzen können, seid ihr euch bis zum Schluss nicht sicher, ob sie für euch in die Wertung kommen oder nicht.

Fazit zum Brettspiel Emerge:

Das ist aber schon die einzige direkte Interaktion in Emerge. Der übrige Ablauf bleibt kompetitiv, aber dennoch solitär angelegt. Tableaus modifizieren, würfeln, Würfel zuordnen und Handlungen durch den Einsatz der Sechsseiter ausführen: Emerge ist beinahe klassisch durchkomponiert – als Familienspiel ohne zu viel Tiefgang oder lange Wartezeiten. Die fehlende Komplexität grenzt Emerge klar ab von einem Kennerspiel, das wir zunächst erwartet hatten. Die englische Ausgabe unseres Tests (deutsche Lokalisation steht noch aus) ist ab 14 Jahren empfohlen und sollte 90 Minuten dauern.

Weil wir beide Angaben deutlich nach unten korrigieren können, finden hier zwei bis vier Spieler ab circa zehn Jahren eine Stunde solide Brettspiel-Unterhaltung, mit einem außergewöhnlich schön gestalteten Spiel.


Emerge – auf einen Blick:

Emerge ist ein kompetitives, leicht zu erlernendes Würfelspiel, bei dem wir als Wissenschaftler Flora und Fauna auf Inseln erforschen. Wunderschön, wenn auch im Ablauf sehr linear gehalten.

Autor: Adam DeYoung | Pandasaurus Games | 2023 | 2 bis 4 Person | ab 10 Jahren | 60 Minuten


Hinweis: Wertungen vergeben wir im Bereich 0 bis 4 Sternen. Spiele mit 0-1,5 Sternen sind sind schlecht, mit 2 bis 2,5 Sternen durchschnittlich. Ab 3 Sternen beginnen die empfehlenswerten Spiele. Nur außergewöhnliche Titel erhalten 4 Sterne („Four-Star Game“).

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