Forrest Gump hat es gewusst – das Filmzitat mit der Schachtel Pralinen, dem Leben und dass man nie wisse, was man bekommt, ist legendär. Auch beim Brettspiel Chocolates bleibt zwei bis vier Spielern zunächst verborgen, welche Leckereien sich unter den Kärtchen in der Tischmitte befinden. Daher zocken sie in diesem kurzweiligen Spiel auf bestimmte Konstellationen und sammeln im besten Fall viele Pluspunkte ein.
Wir spielen mit 21 verdeckten Pralinen-Plättchen in verschiedenen Formen und Sorten, von denen 16 als Vierer-Raster angeordnet sind. In jedem Spielzug decken wir genau eine beliebige Praline im Raster oder von den daneben liegenden Plättchen auf. So ergibt sich allmählich ein Bild davon, welche Pralinensorten wo nebeneinander, in bestimmten Reihen oder Spalten liegen – und welche sich unter den fünf Plättchen außerhalb des Spiels befinden.
Mit dieser (unvollständigen) Information dürfen wir in jedem Spielzug optional eine der ausliegenden Tippkarten einsammeln und auf dessen Bedingung wetten. Die beiden anderen Karten erhalten jeweils einen Bonus-Chip in Höhe von einem Punkt, sie werden also wertvoller, je länger sie in der Mitte verbleiben.
Wer bei Chocolates eine Tippkarte nimmt, muss sich sofort entscheiden
Was zeigen die Tippkaten an? Zum Beispiel soll es genau drei dunkelbraune Pralinen im äußeren Bereich des Rasters geben. Oder gleichviele runde und dreieckige Pralinen. Oder mindestens eine grüne, eine weiße und eine pinke Praline in einer Reihe. Für all diese Anordnungen gilt: Sie müssen am Ende des Spiels erfüllt sein, nachdem also sämtliche Schoko-Kärtchen aufgedeckt worden sind.
Wer eine Tippkarte nimmt, muss sich sofort entscheiden: Wird die Bedingung am Ende zutreffend sein oder nicht? Je nach Einschätzung legt man die Karte auf der grünen oder roten Seite vor sich ab. Am Spielende rechnet ihr ab: Alle korrekten Wetten ergeben ihre abgebildeten Punkte, alle falschen den entsprechenden Punktwert als Abzug.
Die Wahrscheinlichkeiten lassen sich für manche Pralinen besser abschätzen als für andere, weil nicht alle Leckereien gleich oft im Spiel vertreten sind. Eine Übersichtskarte gibt Auskunft über die Häufigkeiten. Das Spiel endet, sobald (im Spiel zu viert) jemand die dritte Tippkarte nimmt oder wenn die letzte Praline im Raster aufgedeckt wurde.
Seinen Reiz zieht Chocolates (Piatnik) aus der kurzweiligen Zockerei um eintretende Wahrscheinlichkeiten. Eine Partie dauert kaum 15 Minuten und das Spiel lässt sich auch Neulingen sehr schnell erklären. Meist endeten unsere Runden durch die dritte genommene Tippkarte und nicht nach dem Aufdecken der letzten Praline. Das brachte zusätzliche Spannung rein und erhöhte den Druck auf jeden von uns, nicht zu lange mit dem Kartennehmen zu warten. Lieber eine riskante Wette eingehen, als am Ende ohne die Möglichkeit zu punkten dastehen. Manche Kartenbedingungen platzen schon während des Spiels, andere entscheiden sich erst ganz am Ende. Es kam vor, dass nur die Siegerin Pluspunkte sammeln konnte.
Eine Revanche forderten die anderen fast immer, weil Chocolates zwar gegeneinander, aber nie verbissen oder schadenfroh ablief. Ein ideales Mitbringspiel oder Geschenk, falls echte Pralinen aus Gründen nicht in Frage kommen. Chocolates ist nach Ne Tüte Chips das zweite gelungene Brettspiel der Saison, bei dem wir um Wahrscheinlichkeiten zocken.
Chocolates – auf einen Blick:
Seinen Reiz zieht Chocolates aus der kurzweiligen Zockerei um eintretende Wahrscheinlichkeiten. Eine Partie dauert kaum 15 Minuten und das Spiel lässt sich auch Neulingen sehr schnell erklären.
Autoren: Ségolène Monnet, Jean Paul Monnet | Piatnik | 2024 | 2 bis 4 Personen | ab 10 Jahren | bis 15 Minuten
Hinweis: Wertungen vergeben wir im Bereich 0 bis 4 Sternen. Spiele mit 0-1,5 Sternen sind sind schlecht, mit 2 bis 2,5 Sternen durchschnittlich. Ab 3 Sternen beginnen die empfehlenswerten Spiele. Nur außergewöhnliche Titel erhalten 4 Sterne („Four-Star Game“).