Cascadia Rolling Hills ist ein Roll & Write-Ableger des beliebten Spiel des Jahres 2022 Cascadia. In 20 Runden gestalten wir unsere Landschaftspläne und sammeln Boni, um am Ende die meisten Siegpunkte zu sichern. Jede Runde beginnt mit dem Wurf von vier großen Würfeln und zwei kleinen persönlichen Würfeln. Eine der gewürfelten Tierarten dürfen wir sammeln und nutzen, um Wildniskarten zu erfüllen. Diese Karten erlauben es uns, unsere Landschaft durch Ankreuzen weiter auszubauen. Die Wildniskarten wandern dabei jede Runde nach rechts und verschwinden nach vier Runden. Zusätzlich bietet jede Position der Wildnisauslage Vorteilskarten, die für Bonusaktionen genutzt werden können.
Der Spielablauf:
Der Spielablauf ist dabei simpel, aber dennoch taktisch. Nach dem Würfeln entscheiden die Spieler, welche Tierarten sie sammeln möchten, um diese später für das Erfüllen von Wildniskarten einzusetzen. Jedes erfüllte Tier erlaubt es, ein passendes Feld auf dem Landschaftsplan anzukreuzen, was wiederum Boni auslösen kann. Die Landschaftspläne unterscheiden sich in ihrer Schwierigkeit, und je nach Wahl des Plans ergeben sich unterschiedliche Herausforderungen. Zapfen dienen als Joker, um Würfelergebnisse zu manipulieren oder zusätzliche Aktionen durchzuführen, was den Spielern mehr Kontrolle über ihre Strategie gibt. Dennoch ist der Erfolg stark von der Reihenfolge der ausliegenden Karten und den Würfelergebnissen abhängig, was das Planen erschweren kann.
Cascadia Rolling Hills – variabel, aber sehr solitär
Cascadia Rolling Hills ist ziemlich variabel, wie man es vom Flatout Games-Team gewohnt ist. Ob Solospiel, Familienvariante oder anspruchsvolle zusätzliche Landschaftskarten – es gibt für jeden etwas. Besonders gelungen ist die Möglichkeit, durch den Einsatz von Zapfen das Würfelergebnis zu manipulieren, um beispielsweise andere Tierarten einsammeln zu können.
Leider fühlt sich Cascadia Rolling Hills wie ein reines Solospiel an, das man zwar mit anderen Menschen am Tisch spielen kann, deren Aktionen jedoch keinerlei Einfluss auf das eigene Spielgeschehen haben. Es gibt keine Möglichkeit, den Mitspielenden etwas zu verbauen oder wegzunehmen, und was sie machen, bleibt letztlich egal. Keine Frage, das mag in manchen Spielrunden gut ankommen, aber es ist uns wichtig, diesen Umstand klar hervorzuheben.
Ein weiteres Manko ist der Fokus auf die Verwaltung der Tiere, die den Spielfluss häufig unterbricht. Zudem erschwert die zufällige Reihenfolge der Wildniskarten eine langfristige Planung und kann auch mal frustrierend sein. Insgesamt bleibt das Spielgefühl distanziert und wirkt in manchen Momenten mechanisch. Die Leichtigkeit des Mutterspiels Cascadia – sie haben wir hier vermisst.
Cascadia Rolling Rivers
Cascadia Rolling Rivers, ein weiterer Ableger der Reihe, legt den Fokus auf Flusslandschaften und bringt mit einem zentralen Spezialwürfel dynamische Boni ins Spiel, wie Tierumwandlungen oder zusätzliche Aktionen. Vier Umgebungskarten mit variierenden Schwierigkeitsgraden erweitern die taktischen Möglichkeiten, während neue Habitat- und Bonuskarten für frischen Wind sorgen. Trotz der interessanten Ansätze bleibt auch hier die Interaktion zwischen den Spielern minimal, was das Spiel eher zu einer Solo-Optimierungsaufgabe macht.
Für diesen Beitrag haben wir die englischsprachige Ausgabe beider Brettspiele getestet. Cascadia Rolling Hills & Rolling Rivers sind inzwischen auf Deutsch bei Kosmos erschienen.
Cascadia Rolling Hills – auf einen Blick:
Cascadia Rolling Hills ist ein solides Roll & Write-Spiel, das durch seine taktischen Möglichkeiten überzeugt, jedoch in puncto Spielfluss hinter unseren Erwartungen zurückbleibt.
Autor: Randy Flynn, Illustration: Beth Sobel | Flatout Games, Alderac, Kosmos | 2024 | 1 bis 4 Personen | ab 10 Jahren | bis 45 MInuten
Hinweis: Wertungen vergeben wir im Bereich 0 bis 4 Sternen. Spiele mit 0-1,5 Sternen sind sind schlecht, mit 2 bis 2,5 Sternen durchschnittlich. Ab 3 Sternen beginnen die empfehlenswerten Spiele. Nur außergewöhnliche Titel erhalten 4 Sterne („Four-Star Game“).