Abstrakte Spiele setzen auf klare Strukturen und simple Regeln, verzichten jedoch auf Glückselemente wie Würfeln oder Karten ziehen. Der Fokus liegt auf dem strategischen Denken und eine vorausschauende Planung. Das macht sie nicht nur für passionierte Brettspiel-Enthusiasten interessant, sondern auch für Einsteiger, die in die Welt der taktischen Herausforderungen eintauchen möchten.
Ein besonderer Aspekt abstrakter Zweispieler-Brettspiele ist ihr Duell-Charakter. Im Eins gegen Eins wird jede Entscheidung direkt auf den Spielverlauf übertragen. Das schafft eine einzigartige Atmosphäre, in der die Spielerinnen nicht nur gegen das Spiel, sondern auch gegen ihren Gegner antreten. Die Dynamik dieser Begegnungen reicht von entspannt bis hochspannend, je nach gewähltem Spiel und der Spielweise.
Abstrakte Brettspiele für zwei Personen bieten somit nicht nur eine Alternative zu klassischen Gesellschaftsspielen, sondern auch eine Möglichkeit, das strategische Denken zu schärfen und eine tiefe Spielerfahrung zu erleben. Ob für Paare, Freunde oder Spielpartner, die eine Herausforderung suchen – die folgenden vier Spiele bieten die Möglichkeit für spannende Duelle.
Yoxii
Jede Spielerin oder jeder Spieler beginnt bei Yoxii (Cosmoludo, Carletto) mit 18 Steinen in Weiß oder Rot. Jeder Stein stellt einen bestimmten Wert dar, der von 1 bis 4 reicht. Pro Zug wird ein Totem orthogonal oder diagonal auf ein leeres Feld bewegt. Man kann das Totem entweder ein Feld weiterziehen oder eine beliebige Anzahl eigener Steine in gerader Linie überspringen. Schließlich setzt man einen eigenen Spielstein auf ein angrenzendes freies Feld. Wenn alle umliegenden Felder bereits besetzt sind, stellt man den Stein auf ein beliebiges freies Feld des Spielbretts. Das Spiel endet, wenn das Totem nicht mehr bewegt werden kann. Dann zählen die Spieler die Werte ihrer Steine auf den umliegenden Feldern des Totems zusammen, um den Sieger zu ermitteln.
Yoxii ist das neueste Spiel in der Reihe der abstrakten 2-Spieler-Spiele von Cosmoludo, die alle mit sehr einfachen Regeln aufwarten. Schnell aufgebaut, schnell erklärt, doch allmählich merkt man, dass vorausschauende Planung vonnöten ist, um hier über die Runden zu kommen. Sobald ihr euch auf ein bestimmtes Feld bewegt, müsst ihr auch aufmerksam genug sein, um zu sehen, was der Gegner tut, und sofort auf seine oder ihre Züge reagieren. Man kann sich gegenseitig blockieren, und gelegentlich wird man fluchen, wenn man etwas übersehen hat.
Hokito
Auch bei Hokito besitzt ihr zu Beginn 18 eigene Spielsteine, diesmal mit den Werten ein, zwei oder drei. Es geht darum, die gegnerischen Steine zu dominieren, um wertvolle Türme zu bauen, die am Ende des Spiels für euch punkten werden.
Das Brettspiel Hokito findet auf einem sechs mal sechs Felder großen Spielbrett statt. Um das Spiel zu beginnen, verteilt jeder Spieler seine 18 Steine (weiß oder schwarz) zufällig auf seiner Hälfte des Brettes. Schwarz beginnt. In seinem Zug wählt er einen eigenen Stein und bewegt ihn entsprechend seines Wertes auf ein anderes Feld. Dabei kann er einen Stapel bilden (setzt den Stein auf einen eigenen oder fremden anderen Stein), der dann vom obersten Spielstein kontrolliert wird.
Man kann den Stein/den Stapel bei jedem Schritt (auf ein besetztes Feld) in einem 90-Grad-Winkel bewegen, also zum Beispiel einen Schritt nach vorn und dann nach rechts abbiegen. Wichtig ist nur, dass man nie auf einem leeren Feld enden darf. Je mehr Felder leer werden, desto weniger Bewegungsmöglichkeiten bleiben den Spielern, allerdings dürfen leere Felder einfach übersprungen werden! Sobald ein Spieler nicht mehr ziehen kann, endet das Spiel. Jeder Spieler erhält dann Punkte für die Steine und Stapel, die er kontrolliert. Der Wert eines Steins bzw. eines Stapels ergibt sich aus der Anzahl der Markierungen auf der obersten Figur multipliziert mit der Anzahl der Figuren in diesem Stapel, was bedeutet, dass eine Figur allein nur ein bis drei Punkte wert ist. Wer die höhere Punktzahl hat, gewinnt.
In Hokito muss man viele wichtige Entscheidungen treffen, den nächsten Zug des Gegners vorhersehen und sicherstellen, dass man sich nicht in eine ungeschützte Position begibt, während man gegen Ende Fallen für den Gegner aufstellen und versuchen kann, ihn zu einem Zug zu zwingen, den er nicht wirklich will oder von dem er nicht profitiert. Das Ganze kommt in einer hochwertigen Ausführung mit schönen Holzsteinen.
Kamon
Um das abstrakte Strategiespiel Kamon aufzubauen, mischt ihr die Spielsteine (in sechs Farben und sechs Symbolen) und füllt das sechseckige Brett mit je einem Spielstein auf jedes Feld. Jeder Spieler erhält die 18 Sechseckringe einer Farbe (weiß oder schwarz). Der Startspieler wählt nun ein Randfeld, stülpt einen Ring über den Chip, der dort liegt, und platziert den goldenen Chip obendrauf; dieser sagt im weiteren Spielverlauf an, wo zuletzt gelegt wurde. Nun platzieren die Spieler abwechselnd ihre Ringe, wobei sie die stets auf einen Chip legen müssen, die beim Symbol oder der Farbe dem zuletzt gelegten Ring entsprechen.
Gewonnen hat, wer als erstes zwei gegenüberliegende Seiten des Spielplans mit eigenen Ringen verbinden konnte, wer Felder mit seinen Ringen wie mit einer Schleife eingeschlossen hat oder wenn der Gegner keine Zugmöglichkeit mehr findet.
Spiele wie Kamon sind „leicht zu lernen, aber schwer zu meistern“. Jedes Spiel verläuft anders und aufgrund der zufälligen Verteilung der Kamon-Chips müsst ihr euch strategisch immer wieder an neuen Gegebenheiten orientieren. Das Brettspiel glänzt auch optisch durch seine schöne Box mit den Spielsteinen bzw. Ringen. Tolle Geschenkidee für Fans des Genres!
8
Keine Würfel, keine Joker, sondern pure Strategie: Der seitliche Hinweis auf der hochwertigen Box von „8 by Skillmill“ passt, in diesem abstrakten Brettspiel werdet ihr viel Gehirnschmalz benötigen. Zwei Spielerinnen oder Spieler versuchen, möglichst viele Reihen aus drei gleichfarbigen Spielsteinen zu bilden. Solche Reihen heißen Triplets und können horizontal, vertikal oder diagonal verlaufen. Spielsteine in acht bunten Farben werden unter den Kontrahenten aufgeteilt. Zu Beginn der Partie müssen die Spieler der Reihe nach 2 Spielsteine von jeder ihrer Spielfarben ausspielen. Dabei müssen sie die Reihenfolge, in der sie die ersten Spielsteine jeder Farbe gelegt haben, ein weiteres Mal exakt wiederholen. Erst danach können sie frei wählen, welche Farbe sie als nächstes setzen. Zu beachten ist, dass jeder Spieler pro Spielzug immer genau einen Stein auf das Brett setzten darf.
Zug für Zug wird das Spielbrett mit den bunten Spielsteinen befüllt. Dabei muss darauf geachtet werden, dass das Spielbrett von unten nach oben bespielt wird. Das heißt, dass ein Spielstein nur in die unterste, freie Reihe gelegt werden darf. Jedes Mal, wenn ihr durch das Legen eines Steins ein Triplet bildet, notiert ihr es im beiliegenden Notizbuch. Wer am Ende des Spiels, nach dem Platzieren des letzten Steins, die meisten Dreier erzielt hat, gewinnt.
„8“ ist ein abstraktes Brettspiel, das exklusiv bei der österreichischen Online-Plattform Skillmill über deren Webseite erhältlich ist. Die Spielschachtel und die kleinen Boxen für die Spielsteine – das alles macht einen durchdachten, hochwertigen Eindruck. Die Regeln sind schnell verinnerlicht und die Variationen zum altbekannten Vier-gewinnt-Prinzip gefallen! Vor allem der Einstieg über die Farbvorgaben der ersten beiden Runden und der horizontale Aufbau von unten nach oben beim Legen sorgen ein ums andere Mal für konzentrierte Stille am Tisch. Könnte man Gehirnzellen beim Nachdenken hören, wäre es ziemlich laut bei diesen Duellen…