Es gibt Brettspiele, die kennt einfach jeder. Und eigentlich sollte man unsere neun liebsten Spiele-Klassiker auch alle schon gespielt haben. Und wenn nicht, dann aber los!
Carcassonne
Auf Platz eins der ultimativen Brettspiele-Klassiker muss einfach Carcassonne (Hans im Glück) von Klaus-Jürgen Wrede stehen, denn dieses millionenfach verkaufte Legespiel war Vorbild für eine Vielzahl weiterer Legespiele seit dem Erscheinungsjahr 2000. Es wurde 2001 zu Recht zum Spiel des Jahres gewählt und erhielt auch den Deutschen Spielepreis. 2014 erschien es dann in einem neuen, aktuelleren Design. Am Spielprinzip hat sich nichts geändert: 2 bis 5 Spielerinnen ziehen ein Plättchen vom Nachziehstapel und legen es an eine in der Tischmitte liegende kleine Stadt an. Durch Setzen seiner Meeples belegt man die Städte und Straßen für sich und sammelt so im Laufe des Spiels immer mehr Punkte, die man sofort auf dem Punktetableau weiterzieht. Langweilig wurde es mit diesem Spiel in den vergangenen 21 Jahren nie, denn mittlerweile gibt es zehn Erweiterungen. Jede davon gibt Carcassonne einen neuen Kniff.
Catan – Das Spiel
Bereits 1995 wurde der Spiele-Klassiker „Die Siedler von Catan“ zum Spiel des Jahres erklärt, und erhielt den 1. Platz des Deutschen Spielepreises. Seit 2015 nennt sich Klaus Teubers Spiel nur noch Catan – Das Spiel (Kosmos), wofür es mittlerweile zahlreiche Varianten und Erweiterungen gibt (u.a. für 5 bis 6 Mitspieler). Es ist neben Monopoly das zweiterfolgreichste Brettspiel international. Das Spielprinzip heißt: siedeln, handeln, bauen. Mit strategischem Handeln, einer guten Taktik und etwas Glück kannst du dir dein Imperium an Rohstoffen ausbauen und deine Ländereien vergrößern. Wissen sollte jeder Neuling vorab, dass, wenn man mit zwei Würfeln würfelt, die Summen 6 und 8 viel häufiger gewürfelt werden, als die Zahlen 2 und 12. Denn man erhält nur Rohstoffe, wenn die gewürfelte Augenzahl auch der Zahl auf deinem Land entspricht. Einfach genial!
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Der Palast von Alhambra
2003 wurde Alhambra (Queen Games), wie das Spiel anfangs noch hieß, zum Spiel des Jahres gekürt. Dirk Henn kombinierte hier das Brett- mit einem Kartenspiel, wobei die Karten als Spielgeldkarten vier verschiedene Währungen abbilden, mit denen man Gebäudekarten kauft und seine Alhambra mit Arkaden, Gärten, Türme, Pavillons und Serails vergrößert. Zu achten ist auch auf die Außenmauern, die nicht nur Punkte geben, sondern manchmal auch verhindern können, dass man andere Bauteile anlegen darf. Wertungen fürs Bauen gibt es nicht nur am Spielende, sondern auch schon zu zwei zufälligen Zeitpunkten innerhalb des Spiels. Auch hier gibt es Abwechslung in Form vieler Erweiterungen. Alhambra zählt sicherlich eher zu den modernen Klassikern.
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Zug um Zug
Beliebt ist auch das Spiel des Jahres von 2004 Zug um Zug (Days of Wonder) von Alan R. Moon, in dem 2 bis 5 Spieler Strecken und Netzwerke für die Eisenbahn in den USA von 1910 bauen, um dann von einem Ort zum anderen gelangen können. Wenn man es nicht schafft seine Aufträge auszuführen – je zwei Städte miteinander zu verbinden – hagelt es Minuspunkte. Außerdem ist jede Teil-Strecke für höchstens zwei Spieler bebaubar – wer zu spät kommt, hat Pech gehabt. Farbkarten, die man zieht, sind die Währungen, mit der man die Strecken bezahlt. Aus drei Möglichkeiten darf man wählen: Einen neuen Auftrag ziehen, eine neue Strecke bauen oder Farbkarten ziehen. Mittlerweile gibt es auch eine Europa-Variante. Ein Muss für klassische Eisenbahn-Spielefans.
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Ubongo
Dieses lustige Legespiel auf Zeit, bei dem man laut „Ubongo“ rufen muss, wenn man fertig geknobelt hat, erschien bereits 2003 bei einem schwedischen Spieleverlag (seit 2005 bei Kosmos). Es erinnert an Tetris, denn man muss die bunten Legeteile passend auf eine Fläche mit schwarzen Rand bauen, während die Sanduhr läuft. Die ersten beiden Spieler, die laut Ubongo rufen, erhalten je zwei Edelsteine, die je nach Farbe unterschiedlich viele Punkte geben. Die, die es innerhalb der Zeit geschafft haben, erhalten noch einen zufällig aus einem Säckchen gezogenen Stein. Wer es nicht hingekriegt hat, erhält natürlich keine Steine. Ubongo bedeutet in Suaheli „Gehirn“ oder „Intelligenz“. Der Spieleautor Grzegorz Rejchtman hat mit weiteren Varianten von Ubongo Erfolg, wie: Ubongo extrem, Das Duell, 3-D, Junior, Das Kartenspiel, Trigo und auch Ubongo digital.
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Noch mehr Spiele-Klassiker
Jenga
Der Spiele-Klassiker unter den Geschicklichkeitsspielen: Jenga (Hasbro) erschien 1983 in Großbritannien und 1989 in Deutschland. Auch Jenga ist Suaheli und bedeutet „bauen“. Leslie Scott ist die Spieleautorin dieses Turmbauspiels, bei dem wir aus 60 gleich großen quaderförmigen Holzbauteilen einen Turm gebauen. Jede Ebene besteht dabei aus drei Holzstäben. Nach und nach zieht jeder einhändig einen Stein heraus und legt ihn oben auf die Spitze. Es gewinnt der, der zuletzt einen Stein gesetzt hat, ohne dass der immer größer und wackelig werdende Turm umgekippt ist. Das klassische Urspiel wurde mittlerweile in verschiedene Varianten abgewandelt, so dass es als Partyspiel oder als Glücksspielvariante im Roulettestil daherkommt.
Tabu
Das kommunikative Partyspiel von Brian Hersch heißt Tabu (Hasbro) und wurde seit 1990 bereits mehr als 20 Millionen Mal verkauft. Alles dreht sich darum, einen Begriff auf einer Karte besonders gut zu beschreiben, während weitere fünf nahestehende Wörter auf der Karte tabu sind und nicht genannt werden dürfen. Meist spielen zwei Gruppen gegeneinander. Man beschreibt die Begriffe immer seiner eigenen Gruppe, während die gegnerischen Teilnehmer darüber wachen, dass die tabuisierten Wörter nicht genannt werden. Wenn doch, kommt die Hupe ins Spiel. Dann macht es „Mööp!“ und diese Karte dürfen wir nicht mehr verwenden. Wenn die Sanduhr durchgelaufen ist, werden die erratenen Karten zu Punkten für die eigenen Mannschaft und die andere Gruppe darf nun beschreiben. Es sind immer wieder neue Varianten (Junior, XXL, Prominenten-Tabu) sowie neue Spielekarten zum Erraten erschienen, worüber sich Vielspieler freuen, die die Karten in- und auswendig kennen.
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6 nimmt!
Wer 6 nimmt! (Amigo) kennt, der hat Angst vor Hornochsen. Denn je mehr Hornochsen auf den Karten, desto mehr Minuspunkte. Der Spiele-Klassiker von Wolfgang Kramer für 2 bis 10 Spieler ist raffiniert, einfach und schnell gespielt. 1994 als Kartenspiel erschienen, hat das Spiel Kultstatus erreicht und liegt auch als Brettspiel-Version (mit Plättchen statt Karten) vor.
In der Tischmitte liegen vier Kartenreihen aus. Jede Reihe darf höchstens aus fünf Karten bestehen. Alle Spieler suchen sich gleichzeitig eine Karte aus ihrer Hand aus und legen sie zuerst verdeckt vor sich ab, damit alle gleichzeitig ihre Karten aufdecken. Die niedrigste Karte wird zuerst an eine der Reihen angelegt, dann die zweitniedrigste und so weiter. Legt ein Spieler die sechste Karte einer Reihe, muss er die ersten fünf Karten der Reihe an sich nehmen und die Anzahl an Hornochsen als Minuspunkte kassieren. 6 nimmt! Durch den nicht vollständig kalkulierbaren Ausgang des Spielzugs, wird das Spiel sehr lustig. Wer zuerst 66 Minuspunkte hat, verliert.
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Rummikub
Es ähnelt dem Kartenspiel (Räuber-)Rommé, wird aber mit Zahlenplättchen gespielt. Erfunden hat das Spiel bereits 1930 der israelische Spieleerfinder Ephraim Hertzano. In Deutschland erschien es 1980 und erhielt im gleichen Jahr die Auszeichnung zum Spiel des Jahres. Heute wird der Spiele-Klassiker Rummikub in Deutschland von Jumbo vertrieben. Es ist mit weltweit mehr als 60 Millionen verkaufter Exemplare das drittmeist gespielte Familienspiel. Zu Beginn des Spiels hat man 14 Spielsteine, die es in vier verschiedenen Farben gibt, auf seinem Rummikub-Ständer aufgereiht. Man versucht nun alle Karten durch Auslegen in die Tischmitte loszuwerden. Dabei gibt es bestimmte Lege-Regel: man baut eine Gruppe aus einer Zahl (z.B. 3 Siebener) in verschiedenen Farben oder eine aufsteigende Straße aus einer Farbe (6,7,8,9,10..). Außerdem müssen mindestens immer drei Steine zusammenliegen. Wenn man nicht auslegen kann, muss man einen Stein ziehen. Übrigens: Seit 1991 wird alle drei Jahre eine Rummikub-Weltmeisterschaft gespielt.