Nicht mehr lange bis Weihnachten! Für alle, die noch auf der Suche nach passenden Geschenkideen sind, stellen wir heute zehn aktuelle Brettspiele für Weihnachten vor. Für jeden ist etwas dabei: für Familien, Kenner, Kinder, Vielspieler, Gelegenheitsspieler und Partyspiele-Fans.
Wir finden: Brettspiele für Weihnachten machen immer Sinn. Schließlich kann man die ausgepackten Präsente auch gleich im Familien- oder Freundeskreis ausprobieren…
Die Brettspiele-Redaktion wünscht viel Spaß bei folgenden Spielen:
Platz 10: No Return
Das Spiel von Marco Teubner besteht aus zwei Phasen: In der ersten Phase sammeln die Spieler Steine mit Ziffern von 1 bis 11 und legen sie nach Farben und Werten sortiert offen vor sich ab. Jeder Spieler entscheidet selbst, zu welchem Zeitpunkt er in die zweite Phase wechselt und mit dem Abbauen seiner Steine beginnt. Dies kündigt er allen anderen an – und von dem Zeitpunkt an gibt es kein Zurück mehr: Der Spieler muss nun versuchen, so viele seiner Steine in Pluspunkte zu verwandeln, bevor das Spiel vorbei ist. Die Steine baut man übrigens ab, indem man passende Kombinationen von Steinen aus der eigenen Hand dafür einsetzt. Steine, die am Ende noch übrig sind, verursachen Minuspunkte! No Return – Es gibt kein Zurück (Moses Verlag) hat einen hochinteressanten Spielmechanismus, der in jeder Partie aufs Neue überrascht.
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Platz 9: Robin von Locksley
Großer Autor, kleiner Verlag: In dieser ungewöhnlichen Konstellation präsentiert Uwe Rosenberg (Agricola, Bohnanza, Patchwork) sein neues Zwei-Personenspiel Robin von Locksley und hilft dem jungen Spieleverlag Wyrmgold damit zu einem viel beachteten Debüt. Worum geht’s? Im England des frühen Mittelalters kämpfen zwei Spieler um die Gunst von König Löwenherz. Um ihn aus der Gefangenschaft zu befreien, müssen die beiden ihre Beutezüge gegen die verräterischen Normannen planen. Sie erlangen dabei Schatzplättchen, können Kombinationen nutzen und das Wettrennen mit viel Planung und wenig Glück entscheiden. Wer am Ende die meisten Schätze erbeutet und unter das Volk bringt, wird die Gnade des Königs und die Gunst des Volkes gewinnen. Ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen bis zum Schluss.
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Platz 8: Team 3
In Team 3 (Abacusspiele) errichtet ein Trio aus drei Spielern gemeinsam ein Gebäude mit wenigen Bausteinen in Tetris-Optik. Dumm nur, dass einer der Spieler nichts sagen darf (der Architekt, der den Bauplan kennt), einer den Bauplan beschreiben soll, der den Plan nicht kennt (und die Infos von einem wild gestikulierenden Architekten erfährt) und einer das ganze bauen muss (der aber leider nichts sehen darf). Das klingt nicht nur nach einem richtig witzigen Teamwork-Chaos-Spiel, das ist es auch. Team 3 ist in zwei Versionen erhältlich (grüne und pinke Edition), die jeweils mit eigenen Bauplänen sowie einer kleinen Mini-Erweiterung erhältlich ist, aber auch miteinander kombinierbar ist, wenn zwei Dreier-Teams gegeneinander spielen. Wenn man Brettspiele für Weihnachten verschenken möchte, die für große Lacher und viel Spaß sorgen, dann dieses!
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Platz 7: Copenhagen Roll & Write
Roll-and-write-Spiele boomen. Queen Games hat nun auch eine Knobelversion seines bekannten Brettspiels Copenhagen im Angebot. Auch hier muss man Fassaden neuer Gebäude im Kopenhagener Stadtteil Nyhavn gestalten. Man würfelt (roll) mit fünf farbigen Würfeln, wählt passende Formen vom Fassadenblock in der Tischmitte aus und zeichnet (write) sie in sein Gebäude ein. Nach Errichten vollständiger Reihen oder Spalten im Gebäude erhält man Punkte. Durch das Freischalten von Boni und Fähigkeiten auf den Spielzetteln hat man die Möglichkeit, Vorteile beim Einbau oder der Punktevergabe zu erhalten. Die taktischen Raffinessen sind überraschend und erfrischend anders als bei der Brettspielvariante und die Umsetzung zum Würfeln, Ankreuzen und Einzeichnen besitzt sogar etwas mehr Tiefe als das große Brettspiel.
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Platz 6: Tajuto
Tajuto (Abacusspiele) spielt im alten Japan des 6. Jahrhunderts, als der Buddhismus Einzug hielt. Die Spieler sind Mönche, die ein Dorf mit acht Pagoden neu aufbauen. Dabei ist der Tastsinn gefragt, weil man die Stockwerke zum Bau der Pagoden aus einem Beutel zieht und man passenden Teile in der richtigen Größe erfühlen muss. Gar nicht so einfach, da die sechs Stockwerke minimal immer kleiner werden – und jedes Gebäude in einer anderen Farbe gebaut wird, die man nicht fühlen kann. Außerdem sammelt man fleißig Meditationspunkte, denn nur derjenige, der den höchsten Grad der Erleuchtung erreicht, gewinnt und wird zum „Großen Wächter des heiligen Gartens der acht Pagoden“. Einer der bekanntesten deutschen Spieleerfinder Reiner Knizia hat sich hier voll und ganz in die buddhistische Kultur begeben und ein strategisches Kennerspiel kreiert.
Platz 5 der Brettspiele für Weihnachten: Tiny Towns
In Tiny Towns von Peter McPherson ist es unsere Aufgabe, auf dem 4 mal 4 Felder kleinen Raster eine Stadt zu errichten. Indem wir Ressourcen wie Holz, Stein oder Glas in bestimmten Formationen auslegen, lassen sich diese Steine anschließend in unterschiedliche Gebäude (Brunnen, Fabriken, Tavernen usw.) umwandeln, die dann genau ein Feld bis zum Spielende belegen. Die zu legenden Formationen lesen alle Spieler auf den ausliegenden Karten ab. Wer das Gebäude baut, erhält die Karte und Siegpunkte. Der Schwierigkeitsgrad steigt mit fortschreitender Spieldauer an, da allmählich immer weniger Möglichkeiten auf dem Tableau vorhanden sind, um weitere Ressourcen passend auszulegen. Tiny Towns (Alderac/Pegasus Spiele) erinnert ganz entfernt an einen Mix aus Schiffe versenken und Tetris. Interessant und strategisch ist es allemal!
Platz 4: Miyabi
Und auch Michael Kiesling (Autor vom preisgekrönten Spiel des Jahres 2018 „Azul“) fordert die architektonischen Künste der Spieler auf einem Raster-Tableau heraus: Im Legespiel Miyabi (Haba) sind taktisches Können und Sinn für Struktur gefragt, um einen japanischen Garten anzulegen. Nur wer Steine, Büsche und Bäume geschickt platziert sowie Teiche und Pagoden im Einklang mit der Miyabi-Baukunst anlegt, wird der beste Gartenbaumeister der Saison. Und das sogar dreidimensional, weil ihr auch in mehreren Ebenen eure Plättchen verbauen dürft. Dabei sollte man auch die Bonusplättchen und die Mehrheiten im Auge behalten, um am Ende mit den meisten Punkten Sieger zu werden. Die Lust, Miyabi immer wieder zu spielen, ist groß.
Platz 3: Minecraft – Builders & Biomes
Das Computerspiel Minecraft wurde um die 176 Millionen Mal verkauft. Nun gibt es eine Brettspielumsetzung, die alle Fans von Minecraft zum analogen Spielvergnügen an den Tisch holen will. Die Optik findet sich auch hier in Pixeln wieder. Zuerst werden Rohstoffe abgebaut und später in Rohstoffen verbaut. Dabei ist die Mine ein eindrucksvoller Holzquader aus vier Ebenen mit verschieden Farben als Werkstoffe. Die Spieler haben es selbst in der Hand, wann eine Ebene komplett abgebaut wird und eine Wertung erfolgt. In jeder Runde punkten andere Landschaftskombinationen. Monster müssen natürlich auch bekämpft werden. So ist Minecraft – Builders & Biomes eine stimmige Mischung für Gamer, die wenig brettspielaffin sind, aber dennoch den Einstieg ins Brettspiel wagen und sich von den taktischen Feinheiten begeistern lassen. Nicht nur ein Abklatsch eines Computerspiels – sondern gut durchdachtes Brettspiel, auch für Nicht-Gamer.
Platz 2: Just One
Just One (Asmodee) ist ein kooperatives Party-Vergnügen für drei bis sieben Spieler und wurde zurecht zum Spiel des Jahres 2019 gewählt. Just One sollte in keiner Liste „Brettspiele für Weihnachten” fehlen. Ziel ist es, gemeinsam möglichst viele der 13 geheimen Wörter zu erraten. In jeder Runde versucht der aktive Spieler, ein Wort – zum Beispiel „Schokolade“ – zu erraten. Die übrigen Spieler schreiben ohne Absprache untereinander je einen Hinweis dazu auf ihre Tafeln. Falls zwei oder mehr Mitspieler die gleichen Begriffe aufgeschrieben haben, werden diese umgeklappt und stehen dem Ratenden nicht mehr zur Verfügung.
Aus den übrig gebliebenen Begriffen hat der aktive Spieler genau eine Chance, das gesuchte Wort zu benennen. Liegt er falsch, verliert die Gruppe gleich zwei Karten. Bei Just One kommt einfach immer Freude auf, weil Leute oft dasselbe denken und identische Begriffe notieren. Aber ob der aktive Spieler es schafft, von „dunkel“, „Schweiz“ und „Zucker“ noch auf das gesuchte Wort Schokolade zu schließen?
Platz 1: Flügelschlag
Elizabeth Hargraves Flügelschlag (Feuerland) setzt den Trend der Vogelwelt in genialer Weise in einem strategischen Brettspiel um. Auf dem eigenen Tableau sammelt man Vögel in ihren entsprechenden Lebensräumen: Wald, Feld und Wasser. Die Aufgabe besteht darin, Futter für die Vögel zu sammeln, Eier zu legen und die eigene Vogelsammlung auszubauen. Für Bonuskarten und Rundenziele gibt es Punkte, sowie für eingelagertes Futter, Eier und Vogelschwärme. In diesem Spiel ist alles stimmig und der tolle Würfelturm in Form eines Vogelhauses ist eine Augenweide. Für dieses zum Kennerspiel des Jahres 2019 ausgezeichnete Spiel investiert man bis zu 70 Minuten. Zeit, die sich lohnt.
Wir hoffen, dass euch diese „Brettspiele für Weihnachten“-Liste gefallen hat. Gerne könnt ihr eure persönlichen Tipps und Highlight des Jahres 2019 als Kommentar posten.