Wollten wir sämtliche(!) Neuheiten auf der diesjährigen SPIEL ausprobieren, müssten wir uns beeilen: Bei über 1.100 aktuellen Brett-, Karten- und Würfelspielen bleiben an vier Tagen mit 33 Stunden Messedauer gerade 100 Sekunden pro Spiel. Sofern man ohne Wartezeit von Tisch zu Tisch springen kann.
Aber Spaß beiseite: Wer zur Spielemesse nach Essen reist, muss fokussieren und den eigenen Blick auf eine Handvoll Spiele richten, die sich lohnen (könnten). Als kleine Starthilfe haben wir in diesem Beitrag unser 9 Lieblingsspiele von der SPIEL 19 herausgefiltert.
Robin von Locksley
Großer Autor, kleiner Verlag: In dieser ungewöhnlichen Konstellation präsentiert der preisgekrönte Spieleautor Uwe Rosenberg (Agricola, Bohnanza, Patchwork) sein neues Zwei-Personenspiel Robin von Locksley. Und hilft dem jungen Spieleverlag Wyrmgold damit zu einem viel beachteten Debüt: Im England des frühen Mittelalters kämpfen zwei Spieler ab acht Jahren um die Gunst von König Löwenherz. Um ihn aus der Gefangenschaft zu befreien, müssen die beide ihre Beutezüge gegen die verräterischen Normannen und ihren Herrn Prinz John planen. Sie erlangen dabei Schatzplättchen, können Kombinationen nutzen und das Wettrennen mit viel Planung und wenig Glück entscheiden. Wer am Ende die meisten Schätze erbeutet und unter das Volk bringt, wird die Gnade des Königs und die Gunst des Volkes gewinnen. Zur ausführlichen Rezension auf Brettspielelust.
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No Return – Es gibt kein Zurück
Das Spiel von Marco Teubner gehört zu unseren Top-Spiele-Neuheiten und besteht aus zwei Phasen: In der ersten Phase sammeln die Spieler Steine und legen sie nach Farben sortiert offen vor sich ab. Jeder Spieler entscheidet selbst, zu welchem Zeitpunkt er in die zweite Phase wechselt und mit dem Abbauen seiner Steine beginnt. Dies kündigt er allen anderen an – und von dem Zeitpunkt an gibt es kein Zurück mehr: Der Spieler muss nun versuchen, so viele seiner Steine in Pluspunkte zu verwandeln, bevor das Spiel vorbei ist. Die Steine baut man übrigens ab, indem man passende Kombinationen von Steinen aus der eigenen Hand dafür einsetzt. Steine, die am Ende noch übrig sind, verursachen Minuspunkte! No Return – Es gibt kein Zurück (Moses Verlag) hat einen hochinteressanten Spielmechanismus, auf den wir sehr gespannt sind. Zur ausführlichen Rezension auf Brettspielelust.
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Team 3
In Team 3 (Abacusspiele) errichtet ein Trio aus drei Spielern gemeinsam ein Gebäude mit wenigen Bausteinen in Tetris-Optik. Dumm nur, dass einer der Spieler nichts sagen darf (der Architekt, der den Bauplan kennt), einer den Bauplan beschreiben soll (und die Infos von einem wild gestikulierenden Architekten erfährt) und einer das ganze bauen muss (der aber leider nichts sehen darf). Klingt nach einem richtig witzigen Teamwork-Chaos-Spiel, das wir uns auf der SPIEL ansehen werden. Team 3 ist in zwei Versionen erhältlich (grüne und pinke Edition), die jeweils mit eigenen Bauplänen sowie einer kleinen Minierweiterung erhältlich sein wird. Zur ausführlichen Rezension auf Brettspielelust.
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Miyabi
Und auch Michael Kiesling, (Autor des preisgekrönten Spiel des Jahres 2018 Azul) fordert die architektonischen Künste der Spieler auf einem Raster-Tableau heraus: Im Legespiel Miyabi (Haba) sind taktisches Können und Sinn für Struktur gefragt, um einen japanischen Garten anzulegen. Nur wer Steine, Büsche und Bäume geschickt platziert sowie Teiche und Pagoden im Einklang mit der Miyabi-Baukunst anlegt, wird der beste Gartenbaumeister der Saison. Und das sogar dreidimensional, weil ihr auch in mehreren Ebenen eure Plättchen verbauen dürft. Zur ausführlichen Rezension auf Brettspielelust.
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CuBirds
CuBirds, das Kartenspiel mit seinen 110 wunderbar illustrierten kubistischen Vogelabbildungen, ist nun auch auf Deutsch erhältlich: In jeder Runde erhalten die Spieler acht dieser Vogelkarten auf die Hand, während vier Reihen á drei Karten auf dem Tisch offen ausliegen. Ziel ist es, durch geschicktes Auslegen und Einsammeln von Vögeln entweder sieben verschiedene Vogelarten oder zwei Vogelarten mit mindestens drei Vögeln zu besitzen. Wer an der Reihe ist, legt identische Vögel aus der Hand ans Ende einer der Reihen auf dem Tisch. Diese Vögel gruppieren sich anschließend mit allen identischen Vögeln, der sich bereits in dieser Reihe befinden und sorgen dafür, dass die dazwischen liegenden Vögel in die Hand des Spielers fliegen. Ein Hingucker unter den Spiele-Neuheiten am Stand von Board Game Circus! Zur ausführlichen Rezension auf Brettspielelust.
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Point Salad
Lecker Salat zusammenstellen und Punkte kassieren: So könnte man arg verkürzt das Spielprinzip dieses schnellen Veggie-Kartenspiels umreißen. Bei Point Salad (Alderac Group) haben zwei bis sechs Mitspieler entweder die Möglichkeit, reihum zwei Gemüsekarten aus dem offenen Markt zu ziehen und offen vor sich auszulegen, oder sie nehmen sich eine der drei ausliegenden Punktekarten auf die Hand. Diese Punktekarten definieren für jeden Spieler, welche seiner Gemüsekarten oder Kombinationen wie viele Punkte erzielen. Oder für Punktabzug sorgen. Der Markt wird jedes Mal aufgefüllt, bis schließlich alle Gemüsekarten verbraucht sind. Dann folgt die Schlusswertung. Laut Verlag gibt es mehr als 100 Möglichkeiten, Punkte zu erzielen, das klingt nach einiger Abwechslung! Zur ausführlichen Rezension auf Brettspielelust.
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Bumúntú
In Bumúntú (Pegasus) begeben sich die Spieler auf die Spuren afrikanischer Wildtiere und reisen auf einem 8 x 8 Felder großen Tableau umher, in der Hoffnung, ihre Gunst zu gewinnen. Die Tiere sind auf Spielsteinen verzeichnet, die auf dem Spielbrett ausliegen. Mit der eigenen Spielfigur geht es nun darum, über die Spielsteine zu laufen, Sonderaktionen der dort ausliegenden Tiere clever zu nutzen und Tiere verdeckt hinter dem eigenen Sichtschirm einzusammeln. Problem: Anhand bestimmter Spielaktionen verändern sich die Werte der Tierarten immer wieder während des Spiels. Steine, die zu Beginn noch begehrt waren, verlieren womöglich innerhalb weniger Runden an Wert. Auf jeden Fall unter unseren Spiele-Neuheiten des Jahres 2019!
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Draftosaurus
Toller Name für ein Spiel: Die Kombination aus “to draft” und “Saurier” deutet klar an, worum es hier geht! Zwei bis fünf Spieler wählen putzige Meeple-Dinos aus, d.h. sie nehmen zu Beginn jeder Runde sechs Dinosaurier aus dem Beutel verdeckt in die Hand, ohne sie den anderen zu zeigen. Ein Spieler würfelt und darf danach einen beliebigen Dino in seinem Zoo platzieren, die übrigen Spieler müssen dem Würfelergebnis Folge leisten. Anschließend reicht jeder Spieler alle übrigen Dinosaurier in seiner Hand verdeckt an seinen linken Sitznachbarn weiter. Die gedrafteten Saurier setzt ihr entweder farblich sortiert in eines der sches Gehege oder ihr trennt sie voneinander. Weil: In jedem Gehege gelten besondere Bedingungen fürs Platzieren und die Meeple-Saurier bringen auf unterschiedliche Art Siegpunkte. Draftosaurus könnte ein flottes Familienspiel von Board Game Box sein, das wir auf der SPIEL auf jeden Fall ausprobieren möchten. Zur ausführlichen Rezension auf Brettspielelust.
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Bloom Town
Asger Granerud und Daniel Skjold (u.a. Copenhagen, Panic Mansion) haben einen Spieleverlag gegründet. Ihr erstes Spiel Bloom Town erscheint pünktlich zur SPIEL 19. Zwei bis vier Spieler bauen im Plättchen-Legespiel Häuser, Büros, U-Bahnen oder Parks auf ihr eigenes, gerastertes Tableau. Je nachdem, wo und in welcher Nachbarschaft die einzelnen Plättchen platziert wurden, gibt es unterschiedlich viele Siegpunkte. Außerdem hängt von der Platzierung ab, welches Plättchen man als nächstes aus dem offen ausliegenden Markt erhält. Wir sind sehr gespannt auf das Debüt von Sidekick Games.
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