In Keine Ehre unter Dieben übernehmen 2 bis 4 Personen ab 10 Jahren die Rolle von Dieben, die in den nächtlichen Straßen von Paris auf riskante Raubzüge gehen. Ziel ist es, möglichst wertvolle Beutekarten zu sammeln, die Schmuck, Geld, Kunstwerke und Edelsteine repräsentieren – aber ohne vom Kommissar erwischt zu werden. Doch nicht nur die Polizei stellt eine Gefahr dar. Auch die Bandenkollegen sind stets bereit, sich gegenseitig zu hintergehen, um die Beute für sich selbst zu sichern. Das Spiel kombiniert strategische Entscheidungen, Bluffen und eine gehörige Portion Glück.
Das Spiel läuft in zwei Phasen ab: dem Raubzug und dem Aufteilen der Beute.
Die Raubzug-Phase:
Zu Beginn jeder Runde übernimmt ein Spieler die Rolle des Anführers der Diebesbande. Der Anführer deckt Beutekarten aus dem verdeckten Beutestapel auf und legt sie offen auf den Spielplan. Jede Karte birgt ein Risiko: Einige Karten lassen den Kommissar näher rücken, während andere möglicherweise eine Razzia auslösen. Die Spieler müssen also sorgfältig abwägen, wie viel sie riskieren wollen. Der Anführer hat die Möglichkeit, so lange Karten aufzudecken, wie er möchte, jedoch gilt: Je mehr Karten er aufdeckt, desto wahrscheinlicher ist es, dass der Kommissar ihn erwischen wird. Der entscheidende Moment kommt, wenn der Anführer entscheidet, ob er aufhören und die Beute sichern möchte oder ob er noch weiter riskiert.
Ein erfolgreicher Raubzug endet dann, wenn der Anführer den ganzen Beutestapel für sich beansprucht, weil er genau zum richtigen Zeitpunkt gestoppt hat – ein echter Meisterstreich. Doch wird er vom Kommissar erwischt, bleibt der gesamte Beutestapel unberührt und die Karten werden unter den Bandenkollegen aufgeteilt.
Die Beute-Aufteilungsphase:
Nachdem der Raubzug abgeschlossen ist, erfolgt die Beuteaufteilung. Die restlichen Spieler (die Bandenkollegen) müssen nun die Beutekarten untereinander aufteilen. Doch das ist nicht immer einfach, denn jeder Spieler hat eigene Vorlieben und Ziele. Manche Beutekarten bringen besonders viele Punkte, wenn sie in größeren Mengen gesammelt werden. Andere Karten enthalten Geheimfächer, die zusätzliche Beutekarten offenbaren können, was den Wettlauf um die wertvollsten Stücke noch spannender macht. Die Bandenkollegen müssen sich also gut überlegen, welche Karten sie nehmen und welche sie ihren Mitspielern überlassen. Besonders heikel sind Karten mit einem Razzia-Symbol – diese lösen eine Razzia aus, bei der alle Karten eines Diebs derselben Farbe beschlagnahmt werden, was zu einem dramatischen Verlust führen kann.
Endphase und Wertung:
Das Spiel endet, wenn der Nachziehstapel leer ist. In der abschließenden Wertung zählt jeder Spieler die Beutekarten, die er gesammelt hat. Für jede Art von Beutekarte gibt es Punkte, und der Spieler, der am meisten Punkte aus seinen Beutekarten gesammelt hat, gewinnt. Dabei fließen auch die gesammelten Belohnungsplättchen und die besonderen Symbole auf den Karten mit in die Wertung ein. Wer geschickt blufft, risikofreudig agiert und dabei nicht von seinen Mitspielern hintergangen wird, hat die besten Chancen, als Dieb des Abends hervorzugehen.
Fazit: Keine Ehre unter Dieben (Game Factory) bietet eine spannende Mischung aus Risikomanagement, Bluffen und taktischen Entscheidungen. Die Spieler müssen stets im Hinterkopf behalten, dass jeder Raubzug sowohl ihre eigenen Chancen auf Beute erhöht als auch die Gefahr einer Konfrontation mit der Polizei oder den anderen Bandenkollegen. Mit einer Spielzeit von rund 30 Minuten und einer Vielzahl an taktischen Möglichkeiten ist das Spiel ein unterhaltsames Erlebnis für die ganze Gruppe – ideal für Spieler, die Spannung und strategische Tiefe schätzen.
Keine Ehre unter Dieben – auf einen Blick:
Set Collection trifft Push your Luck in einem eleganten und einstiegsfreundlichen Familienspiel: Keine Ehre unter Dieben ist ein Geheimtipp unter den kleinen neuen Brettspielen, die gerne mal übersehen werden.
Christine Alcouffe & Ludovic Maublanc | Game Factory | 2024 | 2 bis 4 Personen | ab 10 Jahren | bis 30 MInuten
Hinweis: Wertungen vergeben wir im Bereich 0 bis 4 Sternen. Spiele mit 0-1,5 Sternen sind sind schlecht, mit 2 bis 2,5 Sternen durchschnittlich. Ab 3 Sternen beginnen die empfehlenswerten Spiele. Nur außergewöhnliche Titel erhalten 4 Sterne („Four-Star Game“).