„Fischen“ ist ein kleines, feines Stichspiel aus der Feder von Friedemann Friese. Wir versuchen, viele große und kleine Fischkarten zu fangen, die wir mit in die nächste Runde nehmen. Klingt banal, aber genau da setzt der hohe Wiederspielreiz erst ein.
Fischen ist ein Stichspiel für 3 bis 5 Personen, das in acht Runden gespielt wird. Ziel des Spiels ist es, möglichst viele Stiche zu sammeln, denn jeder gewonnene Stichpunkt bringt einen Punkt. Die Person mit den meisten Punkten am Ende der Partie gewinnt. Ein besonderer Aspekt von Fischen ist, dass die gewonnenen Stiche als Nachziehstapel für die kommende Runde dienen. Sollten die eigenen Karten dafür nicht ausreichen, werden fehlende Karten aus dem sogenannten Meeresstapel ergänzt. Dadurch bleibt das Spiel dynamisch und spannend, da sich die Kartenzusammensetzung kontinuierlich ändert und neue Strategien erfordert.
Fischen: So wird es gespielt
Zum Start der Partie erhält jeder Spieler und jede Spielerin eine festgelegte Anzahl an Karten in den vier Farben Blau, Gelb, Lila und Rot, mit Werten von 1 bis 10. Zusätzlich wird ein Meeresstapel aus Karten mit höheren Werten und speziellen Trumpfkarten zusammengestellt. Zu Beginn jeder Runde spielt man eine Karte aus und legt damit die Farbe des Stichs fest. Die anderen Spieler müssen, wenn möglich, eine Karte dieser Farbe bedienen. Können sie dies nicht, dürfen sie eine beliebige andere Karte spielen. Wer in der angespielten Farbe die höchste Karte legt, gewinnt den Stich und sammelt die Karten als Punktestapel.
Natürlich sind wie in jedem guten Stichspiel auch Trumpfkarten enthalten. Liegt eine Trumpfkarte im Stich, übertrumpft diese die anderen Farben, und die höchste Trumpfkarte gewinnt den Stich. Zusätzlich gibt es Karten mit besonderen Effekten, die entweder sofortige Konsequenzen haben oder sich erst im nächsten Stich bemerkbar machen. Diese Effekte steigern den taktischen Anspruch und ermöglichen überraschende Wendungen. So erlaubt beispielsweise eine Bojenkarte, die Farbe des nächsten Stichs festzulegen oder die Regel zu ändern, so dass in dieser Runde die niedrigste Karte gewinnt.
Nach jeder Runde werden die Punkte für die gefangenen Karten erfasst. Die gesammelten Stiche bilden den Nachziehstapel, aus dem die Handkarten der folgenden Runde gezogen werden. Acht Runden spielt ihr insgesamt, allmählich steigt die Anzahl der Handkarten an. Im Spiel zu dritt sind es in Runde 1 zehn Karten und in Runde 8 dann 13 Handkarten.
Habt ihr nicht genügend Stichkarten in der vorherigen Runde gesammelt, um auf die benötigte Anzahl zu kommen, darf aus dem Meeresstapel ergänzt werden. Nach acht Runden werden alle Punkte addiert und der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt. Sollte der Meeresstapel im Verlauf des Spiels aufgebraucht werden, endet das Spiel sofort, und der aktuelle Punktestand entscheidet.
Fischen: Fazit und Wertung
Fischen (2F-Spiele) basiert auf dem beliebten Spielprinzip des Stichspiels, bei dem das Ziel darin besteht, Runden für sich zu entscheiden, indem man die stärkste Karte spielt. Stichspiele wie Fischen sind bei Spielern beliebt, da sie Spannung und Taktik vereinen. Für eine erfolgreiche Strategie ist es entscheidend, das Spielgeschehen genau zu beobachten, um zu wissen, welche Karten bereits gespielt wurden. Auch die Rolle des Trumpfs bietet Raum für strategisches Planen, da sie einen Stich entscheidend beeinflussen kann und flexible Taktiken erforderlich macht.
Das Besondere an „Fischen¶ ist der Einfluss der gesammelten Stiche auf die nächste Runde. Spielerinnen und Spieler müssen taktisch überlegen, welche Stiche sie sammeln, um in den kommenden Runden eine möglichst starke Ausgangslage zu haben. So bringt Fischen frischen Wind ins klassische Stichspiel und bietet sowohl Einsteigern als auch erfahrenen Spielern ein abwechslungsreiches Spielerlebnis.
Natürlich erfindet Friedemann Friese mit Fischen das Genre des Stichspiels nicht neu: Kern des Spiels bleiben die vertrauten Regeln – Farben bedienen, hohe Werte spielen, Trümpfe nutzen –, doch spätestens ab der zweiten Runde merkt man: Hey, hier ist etwas Entscheidendes anders!
Der Zugang zu neuen Karten mit der Aussicht auf Trumpfkarten und immer höhere Werte (der Stapel wurde vor Spielbeginn stufenweise vorsortiert!), ermöglicht unerwartete Wendungen. Wer gerade noch hinten lag, kann nun wieder die Führung erobern. Denn: Durch abgegebene Stiche wird man schlechtere Karten los, die anschließend bei den Tischnachbarn wieder auf die Hand gelangen. Die Nachbarin sollte sich also nicht zu früh freuen, wenn sie in einer Runde sämtliche Stiche an Land zieht und in den nächsten mit den gefangenen Karten leben muss, während wir munter Karten vom Nachziehstapel ziehen dürfen. Jede Partie überrascht, denn man weiß nie, welche Karten gerade im Umlauf sind. Fischen ist ein echtes Highlight und sei allen Fans des Genres ans Herz gelegt.
Fischen – auf einen Blick
Fischen überzeugt mit einem cleveren Kniff: Die gesammelten Stiche als Handkarten in die nächste Runde mitzunehmen und erfolglosen Fischern Zugang zu stärkeren Karten beim Nachziehen zu geben, sorgt für Spannung und langanhaltenden Spielspaß.
Autor: Friedemann Friese, Grafik & Design: Maren Rache | 2F-Spiele | 2024 | 3 bis 5 Personen | ab 8 Jahren | bis 40 Minuten
Hinweis: Wertungen vergeben wir im Bereich 0 bis 4 Sternen. Spiele mit 0-1,5 Sternen sind sind schlecht, mit 2 bis 2,5 Sternen durchschnittlich. Ab 3 Sternen beginnen die empfehlenswerten Spiele. Nur außergewöhnliche Titel erhalten 4 Sterne („Four-Star Game“).