Bloom erinnert an den Klassiker Rummikub, hat aber einen anderen Twist: Ihr müsst knappe Auftragskarten erfüllen und deshalb lieber früher als später eure besten Reihen auslegen.
Bloom: So wird es gespielt
Ziel des Spiels ist es, in zwei Durchgängen die meisten Punkte zu sammeln, indem man eigene Steine optimal platziert und dafür Wertungsplättchen erhält. Dabei gilt es, Reihen aus Holzsteinen mit fortlaufenden Zahlen zu bilden und die Blumenanzahl auf diesen Steinen zu berücksichtigen, um hohe Punktzahlen zu erzielen. Die Spieler müssen die besten Zeitpunkte abwägen, um eine Reihe auf den Tisch zu bringen und ein Wertungsplättchen zu sichern. Doch Vorsicht – zu langes Zögern kann zur Folge haben, dass die Gegenspieler eher von ihren eigenen ausgelegten Reihen profitieren.
Zu Beginn werden die Steine gemischt und in der Mitte des Tisches in einer offenen und verdeckten Auslage bereitgelegt. Jeder Spieler zieht dreizehn Steine, die er verdeckt in seinem persönlichen Vorrat aufbewahrt. Auf einer Auslagetafel befinden sich außerdem die Wertungsplättchen, für die Werte 1 bis 5 gibt es je zwei Plättchen und für die Werte 6 bis 15 nur noch je eines.
Ein Zug bietet drei Optionen: Nachziehen, eine Reihe auslegen oder Steine an eine bestehende Reihe anlegen. Wählt der Spieler die Nachziehoption, kann er einen oder zwei Steine aus der offenen oder verdeckten Auslage in seinen Vorrat aufnehmen. Das Ziel dabei ist es, die richtigen Steine für das spätere Legen von Reihen zu sammeln. Alternativ kann der Spieler eine neue Reihe aus mindestens drei Steinen aus seinem Vorrat auf den Tisch legen, die eine Zahlenfolge mit einer Differenz von maximal zwei ergeben muss. Dies ermöglicht, ein Wertungsplättchen zu nehmen, dessen Wert der Anzahl der Blumen auf der Reihe entspricht. Ein besonderes taktisches Element ist hier das „Rauben“: Statt nur eigene Steine auszulegen, darf der Spieler auch ein bis zwei Steine von einer ausliegenden Reihe entnehmen, um damit eine eigene neue Reihe zu bilden – vorausgesetzt, die entnommenen Steine passen zur neuen Reihe und beide Reihen bleiben regelkonform.
Ein weiterer wichtiger Zug ist das Anlegen von Steinen an eine bereits ausliegende Reihe. Dies kann helfen, den Vorrat zu leeren und damit drohende Minuspunkte zu vermeiden. Im Gegensatz zur Aktion des Auslegens erhält der Spieler hier jedoch kein Wertungsplättchen. Der Fokus liegt allein darauf, seine Steine möglichst vollständig loszuwerden. Besonders wertvoll sind im Spiel die vier Joker-Steine, die als beliebige Zahl fungieren und eine flexible Ergänzung zu den eigenen Reihen ermöglichen. Spieler, die eine Reihe von genau drei Steinen auslegen, dürfen einen dieser Joker-Steine von der Auslagetafel nehmen, sofern verfügbar.
Ein Durchgang endet, sobald eine Person alle Steine abgelegt hat oder wenn alle Spieler keine Aktionen mehr ausführen können. Danach werden die Punkte ermittelt, indem jeder Spieler die Blumen seiner Wertungsplättchen zusammenzählt. Spieler, die noch Steine im Vorrat haben, müssen für jede verbliebene Blume auf diesen Steinen Minuspunkte hinnehmen. Das Ziel ist es also, möglichst geschickt zu spielen und als Erstes seinen Vorrat zu leeren, um hohe Minuspunkte zu vermeiden.
Nach zwei Durchgängen steht der oder die Siegerin fest – oder, bei Gleichstand, die Person, die im zweiten Durchgang die höhere Punktzahl erreicht hat. Bloom fordert nicht nur Planung und Taktik, sondern auch den geschickten Umgang mit den Spielzügen der anderen. Durch die offene Auslage und die Joker-Steine ergeben sich viele Möglichkeiten, die richtigen Reihen zu legen und die wertvollen Wertungsplättchen zu sichern.
Bloom: Fazit und Wertung
Erfolgsautor Wolfgang Kramer (Caldera Park, Savannah Park, Die wandelnden Türme) hat sich für Bloom einen Klassiker der Brettspielgeschichte vorgeknöpft und ihm einen modernen, spielerischen Twist verpasst. Wer das beliebte, aber allmählich in die Jahre gekommene Rummy-Prinzip mag, wird in dieses Familienspiel für zwei bis fünf Personen schnell einsteigen können und es häufiger auf den Tisch bringen.
In beiden Spielen geht es darum, Reihen oder Sets aus Zahlen zu legen, wobei die Reihen spezifische Bedingungen erfüllen müssen. Bei Bloom müssen die Reihen eine aufsteigende Reihenfolge mit einer maximalen Differenz von zwei zwischen den Zahlen haben.
Auch in Rummikub werden Zahlenreihen gebildet, die farblich oder zahlenmäßig zusammenpassen müssen. Doch während man dort sehr lange warten und taktieren konnte, ehe man dann viele oder sogar alle Steine auf einmal auf den Tisch brachte, setzt Wolfgang Kramer mit einem raffinierten Punktesystem Anreize zu früherem Handeln.
Bloom (Game Factory) nutzt Wertungsplättchen und ein Punktesystem, das sich an der Anzahl der Blumen auf den Steinen orientiert. Dieses Punkte sammeln ist ein zentrales Element, das in Rummikub so nicht existiert. In Rummikub zählt man am Ende der Runde die verbleibenden Steine als Minuspunkte, während in Bloom das schnelle Erreichen hoher Punktwerte durch das Sammeln der Blumen und Wertungsplättchen im Fokus steht. Und: Wer zu spät kommt, hat Pech, wenn die passenden Wertungsplättchen bereits vergriffen sind und muss ein niedrigeres verfügbares Plättchen nehmen.
Das kann zu der durchaus frustrierenden Situation führen, dass man eine Elf-Punkte-Reihe auslegt, aber nur noch maximal ein Zwei-Punkte-Plättchen ergattern kann.
- Erfolgsautor Wolfgang Kramer verleiht bei BLOOM dem allseits beliebten Rommé-Prinzip einen spielerischen Twist! Lege bei diesem blumigen Familienspiel mit hochwertigen Holzsteinen Zahlenreihen aus und sammle mit Blumen möglichst viele Punkte.
- Je mehr Blumen in einer Reihe ausgelegt werden, desto mehr Punkte gibt es, oder? Nicht unbedingt! Die Wertungsplättchen sind begrenzt. Schnell auslegen oder doch auf die besseren Zahlen warten?
- Die Reihen dürfen Lücken aufweisen. Aber Vorsicht! Jede Reihe könnte die perfekte Vorlage sein, um anzulegen, zu klauen oder Schluss zu machen. Wer zu lange wartet, dem sprießen am Ende die Minuspunkte nur so aus dem Boden!
- Anzahl der Spieler: 2-5. Spieldauer: ca. 30 Minuten. Empfohlenes Alter: ab 8 Jahren.
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Wer die besten Auftragskarten erfüllen will, sollte lieber früher als später seine wertigsten Reihen auslegen. An diesen wiederum können sich die dankenden Mitspieler bedienen. So entsteht bei Bloom ein lebendiges und taktisch geprägtes Reihen legen mit positivem Spielgefühl. Abgerundet wird das Ganze durch haptisch schöne Holzspielsteine, die allerdings komplett schwarz sind und dadurch viel zu wenig Kontrast bei den aufgedruckten Werten bieten. Schwarze Steine mit blauen Ziffern – da braucht es wirklich gute Lichtverhältnisse am Tisch, um das Geschehen sicher und zügig zu erfassen. Solche Entscheidungen sollten redaktionell stärker Beachtung finden, zumal das Spiel als generationenübergreifend vermarktet wird und vor allem ältere Mitspielende mitunter Schwierigkeiten mit den Steinen haben könnten.
Bloom – auf einen Blick
Ein Familienspiel für Eltern, Kinder und Großeltern, das vertraut und frisch zugleich wirkt: Bloom bedient sich beim Klassiker Rummikub und nimmt ein paar frische Ideen an Bord, um das Sammeln und Auslegen von Zahlenreihen interessanter zu gestalten.
Autor: Wolfgang Kramer | Game Factory | 2024 | 2 bis 5 Personen | ab 8 Jahren | bis 45 Minuten
Hinweis: Wertungen vergeben wir im Bereich 0 bis 4 Sternen. Spiele mit 0-1,5 Sternen sind sind schlecht, mit 2 bis 2,5 Sternen durchschnittlich. Ab 3 Sternen beginnen die empfehlenswerten Spiele. Nur außergewöhnliche Titel erhalten 4 Sterne („Four-Star Game“).