Point of View – Lost Places

Im kooperativen Rätselspiel „Point of View – Lost Places“ erkundet ihr eine abgelegene Pazifikinsel. Jeder von euch blickt aus einer anderen Perspektive auf das Geschehen – nur gemeinsam könnt ihr die Aufgaben in den vier Kapiteln lösen.

Point of View – Lost Places Rezension
Point of View – Lost Places (Kartenansichten unkenntlich gemacht)

Die Ausgangslage ist klassisch: Ein Expeditionsteam strandet auf einer abgelegenen, scheinbar unbewohnten Pazifikinsel. Zunächst begeistert von den vielen paradiesischen und verlassenen Orten, stellt die Gruppe schnell fest, dass die Insel ein dunkles Geheimnis birgt.

Spielt ihr zu viert, erhält jeder von euch in Point of View einen eigenen Faltplan, der die Umgebung aus einer der vier Himmelsrichtungen zeigt. Niemand besitzt den vollständigen Überblick, sondern hat nur eine bestimmte Sicht auf das wuselige Inselgeschehen. Gebäude, Personen, Gegenstände und vieles mehr könnt ihr entdecken. Durch Kommunikation und Zusammenarbeit müssen alle ihre individuellen Perspektiven zusammenführen, um die Rätsel der Insel zu entschlüsseln und das Geheimnis zu lüften.

Point of View – Lost Places: So wird es gespielt

Der Ablauf des Spiels ist kapitelweise strukturiert. Ihr beginnt mit dem Kartenset für Kapitel 1 und setzt euch im Kreis um die Spielkarten, die in der Mitte als verdeckter Stapel in einer vorgegebenen Reihenfolge liegen. Jede Person erhält einen Faltplan. Dieser zeigt die Insel aus einer bestimmten Himmelsrichtung, die nur die jeweilige Person sehen kann. Ihr dürft eure Pläne nicht den anderen zeigen, was bedeutet, dass ihr allein durch Kommunikation eure Eindrücke teilen müsst, um die Rätsel zu lösen.

Newsletter abonnieren

Ja, ich möchte den Newsletter (Beispiel ansehen) mit neuen Brettspieletests erhalten. Erscheint ca. 1x/Monat. Hinweise zum Widerruf und der Verarbeitung der Daten.

Die Karten im Stapel zeigen Aufgaben oder Fragen, die das Team zusammen beantworten muss. Ihr könnt die jeweils nächste Karte laut vorlesen oder mithilfe einer App und dem QR-Code auf der Kartenrückseite auch von einem Sprecher vorlesen lassen. Die Lösungen erarbeitet ihr gemeinsam durch das genaue Beobachten und den Austausch über eure unterschiedlichen Perspektiven. Gelingt es euch, eine Aufgabe richtig zu lösen, kommt die entsprechende Karte auf einen Punktestapel. Falsch beantwortete Karten werden zur Seite gelegt.

Das Ziel ist es, im Laufe eines Kapitels so viele Rätsel wie möglich zu lösen und durch die Kooperation der verschiedenen Perspektiven die Geheimnisse der Insel zu entschlüsseln. Die Handlung schreitet allmählich voran und nach jedem Kapitel reicht ihr die Faltpläne an die Person links von euch weiter. Das Kartenset mit den Fragen und Antworten für Kapitel 2 kommt auf den Tisch und es geht weiter. Dadurch lernt ihr eine neue Perspektive der Insel kennen und jeder von euch wird am Ende alle vier Himmelsrichtungen erlebt haben.

Point of View – Lost Places: Fazit und Wertung

„Ich sehe was, was du nicht siehst!“ Mit diesem einfachen Spielprinzip in Point of View – Lost Places ist dem Haba Verlag ein außergewöhnliches Familienspiel gelungen. Der Mix aus Wimmelbild und verschiedenen Perspektiven macht Erwachsenen und älteren Kindern ab etwa zehn Jahren viel Spaß und verwandelt die Erkundung der Insel in ein kooperatives Highlight. Reihum suchen alle nach fehlenden Details, erkunden Gebäude, entdecken Mitglieder der Expeditionsgruppe… Doch niemand sieht alles. Nur durch Kommunikation ergänzen sich die Spielerinnen und Spieler am Tisch, um die Puzzleteile zusammenzusetzen und die nächste Rätselfrage zu lösen.

Die kostenlose App zum Brettspiel ist ein hilfreiches Feature: Wir legen das Smartphone einfach auf den Tisch, scannen die nächste Frage- oder Antwortkarte per QR-Code und ein Sprecher liest uns die Texte vor – wie ein allwissender Erzähler, der uns durch das Spiel führt und die Handlung vorantreibt.

  • GENIAL EINFACHES SPIELPRINZIP: Entdecke die innovative „Ich sehe was, was du nicht siehst“-Mechanik, die für spannende Herausforderungen und hohe Spieltiefe sorgt.
  • LEBHAFT KOMMUNIKATIV: Durch vier verschiedene Blickwinkel auf eine wimmelige Gesamtszene wird die Kommunikation im Team lebendig und interaktiv – perfekt für Gruppenabenteuer!
  • KOOPERATIVES RÄTSELN: Tauche ein in fesselnde Geschichten und löse gemeinsam mit deinen Mitspielern knifflige Rätsel, um das Geheimnis der mysteriösen Insel zu enthüllen.
  • FLEXIBLE SPIELANZAHL: Für 2 bis 8 Spieler geeignet, ideal für Familienabende oder Spieleabende mit Freunden – perfekt für alle ab 10 Jahren!
  • SPIELINHALT: Enthält 4 Faltpläne, 4 Umschläge, 160 Rätselkarten und eine Spielanleitung – alles, was du brauchst, um in ein spannendes Abenteuer einzutauchen!

Amazon-Link*

Richtig beantwortete Fragen bringen Punkte für die Endwertung, doch falsche Antworten bremsen das Spiel nicht aus: Point of View vermeidet unnötigen Stress; ein „Nicht-mehr-weiter-Kommen“ gibt es nicht. Das Spiel ist sehr familienfreundlich gestaltet und setzt auf ein belohnendes System. Die Gruppe freut sich gemeinsam, wenn jemand ein fehlendes Detail entdeckt hat oder der Abgleich der Perspektiven die Lösung bringt.

Um Spoiler zu vermeiden, gehen wir hier nicht auf die Handlungsstränge der einzelnen Kapitel ein. Die Geschichte ist insgesamt stimmig, auch wenn sie sich einiger Klischees aus Verlassene-Insel-Erzählungen bedient. Die vielen Namen der Expeditionsmitglieder und ihre Verwicklungen erfordern Aufmerksamkeit. Besonders im letzten Kapitel war die Vielzahl an Figuren und Ereignissen (die nicht direkt in den Bildern zu sehen sind) für uns etwas zu viel.

Am besten spielt man Point of View zu viert, da dann jede Person genau einen Faltplan betrachten kann. Bei Partien zu zweit oder zu dritt liegen die übrigen Pläne offen auf dem Tisch, was den Spielfluss stört, weil die Exklusivität – eine Person, eine Himmelsrichtung – verloren geht und mehrere Blickwinkel gleichzeitig bedient werden müssen.

Trotzdem überzeugt Point of View als innovatives kooperatives Spiel. Wir freuen uns schon auf die angekündigte Fortsetzung 2025: In Spooky Festival erkundet man einen alten Vergnügungspark und muss erneut gemeinsam Rätsel lösen.

Point of View spielt man in der Regel nur einmal vollständig durch. Für jedes Kapitel solltet ihr etwa 45 bis 60 Minuten einplanen. Da im Gegensatz zu anderen Rätselspielen, wie EXIT, kein Material zerstört wird, lässt sich das Spiel nach dem Durchspielen weitergeben oder verkaufen.


Point of View – Lost Places – auf einen Blick

Title

Point of View – Lost Places ist ein kooperatives Familien-Rätselspiel, das durch seinen Mix aus Wimmelbild und Perspektiven besticht. Innovativ und preiswürdig und somit ein Fall für die Spiel-des-Jahres-Jury!

Autor: Lukas Bleuel | HABA | 2024 | 2 bis 8 Personen | ab 10 Jahren | bis 60 Min. (pro Kapitel)

Pro

  • innovativ
  • immersiv
  • gut gemachte App-Unterstützung
  • Rätsel mit ansteigendem Schwierigkeitsgrad

Contra

  • nur einmal spielbar
  • bestes Erlebnis nur in fester Spielgruppe und zu viert

Hinweis: Wertungen vergeben wir im Bereich 0 bis 4 Sternen. Spiele mit 0-1,5 Sternen sind sind schlecht, mit 2 bis 2,5 Sternen durchschnittlich. Ab 3 Sternen beginnen die empfehlenswerten Spiele. Nur außergewöhnliche Titel erhalten 4 Sterne („Four-Star Game“).


Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen